Bombenteppich

US-Armee fliegt Blitzangriffe auf irakische Ziele

Ausland
10.01.2008 22:41
Die US-Armee hat am Donnerstag mehrere Großangriffe gegen die islamistische Al-Kaida geflogen. Beim Angriff auf mutmaßliche Verstecke der Terroristen hat das US-Militär in einem ländlichen Gebiet zwanzig Kilometer südlich von Bagdad einen Bombenteppich gelegt. Kampfflieger bombardierten vierzig Ziele im Gebiet von Arab Jabur, das seit Jahren als Versteck sunnitischer Terroristen gilt.

Die Operation "Phantom Phoenix", bei der in den ersten zehn Minuten bereits 38 Bomben fielen, war langfristig geplant worden, "um Kollateralschäden (den Tod von Zivilisten, Anm.) zu vermeiden", gab das US-Militärkommando an. Wie viele Menschen durch die Bombardierung starben und welche Ziele getroffen wurden, ist nicht bekannt. Im Einsatz waren zwei B-1-Bomber und vier Kampfjets vom Typ F-16.

Sechs US-Soldaten tot
Die US-Armee hat Anfang der Woche eine neue Offensive gegen muslimische Extremisten begonnen, die sich nach der massiven Verstärkung der Sicherheitskräfte in Bagdad und in der westlichen Provinz Anbar neu gruppiert hatten.

Bei zwei Einsätzen gegen mutmaßliche Terroristen im Irak am Dienstag und Mittwoch haben die Amerikaner insgesamt neun Soldaten verloren. Sechs von ihnen starben, als sie ein mit Sprengfallen präpariertes Haus betraten. Für die US-Streitkräfte war dies eine der verlustreichsten Operationen innerhalb eines so kurzen Zeitraums.

2007 Jahr der Verluste
Die US-Armee hat im Irak im vergangenen Jahr 900 Soldaten verloren. 2007 war damit das verlustreichste Jahr für die amerikanischen Truppen seit der Besetzung des Iraks im Frühjahr 2003. Seit Beginn der Invasion im März 2003 starben im Irak nach Pentagon-Angaben insgesamt mehr als 3.900 US-Soldaten.

Irakische Zivilisten getötet
Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation und der irakischen Regierung wurden in den ersten drei Jahren nach Kriegsbeginn im März 2003 rund 151.000 Zivilpersonen im Irak getötet. Die genaue Zahl liege wahrscheinlich zwischen 104.000 und 223.000 Todesopfern, hieß es in dem Bericht, der in der Zeitschrift "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurde.

Für diese Studie besuchten Mitarbeiter des irakischen Gesundheitsministeriums Ende 2006 und Anfang 2007 Haushalte in allen 18 Provinzen des Landes. Sie fragten rund 10.000 Familien, ob es bei ihnen Todesfälle gegeben habe und ob Gewalt die Ursache dafür gewesen sei. Mehr als 100 Stadtteile, die meisten in Bagdad und in der Provinz Anbar, konnten die Behördenmitarbeiter aus Sicherheitsgründen nicht besuchen.

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