Am Sonntag waren Gemeindevertreter und Geologen erneut im Gschliefgraben auf Lokalaugenschein, und es gibt mehr schlechte Nachrichten: Der Versuch, die Rutschung mit Betonrohren zu stoppen, ist offenbar nicht geglückt, ebenso die Wasserableitung. Tausende Kubikmeter Erde kriechen näher und näher an die Häuser, bewegen sich etwa drei Meter pro Tag.
Bis auf eine Gmundnerin, die noch im Gasthaus Grünberg wohnt, sind alle Ausgesiedelten bei Verwandten und Freunden untergebracht. "Es dauert jetzt schon fast einen Monat. Die Leute sind natürlich bedrückt", so Gmunden-Sprecher Wolfgang Ebner. Denn es ist fix: In ihren eigenen vier Wänden dürfen die Gmundner nicht Weihnachten feiern. "Wir treffen uns bei einem unserer Geschwister und feiern gemeinsam. Aber es ist eine sehr bedrückte Stimmung", sagt Klemens Pointl.
Nach der Christmette lädt Bürgermeister Heinz Köppl die "Untermstoaner" ins Kloster - die Gemeinschaft der Ausgesiedelten wird zu Weihnachten für ein gutes Ende der schleichenden Katastrophe beten. Aber ob nächste Weihnachten überhaupt noch alle Gebäude stehen, ist heute genauso ungewiss wie vor einem Monat, als das Unglück seinen Lauf nahm.
Kronen Zeitung
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