"Höhentraining"

Raul schläft angeblich in geheimer Höhenkammer

Fußball
20.11.2007 17:01
Nach 13 Jahren als Fußball-Profi schien Raul Gonzales ausgelaugt zu sein. Spaniens Teamchef Luis Aragones hat den 30-jährigen Torjäger daraufhin nach 102 Länderspielen aus dem Nationalteam aussortiert. Doch mit einem Mal scheint der gebürtige Madrilene wieder der Alte zu sein. "Raul schläft in einer geheimen Höhenkammer", glaubt die spanische Zeitung "ABC" das Geheimnis der wundersamen Verjüngung zu kennen.

Bei seinem Verein Real Madrid setzt Raul seine Stürmerkollegen Robinho und Ruud van Nistelrooy in Szene und schießt Tore wie zu seinen besten Zeiten. Seit Saisonbeginn erzielte er acht Treffer, sechs in der spanischen Liga und zwei in der Champions League.

Spezielles Schlafzimmer simuliert Höhenlage
Bei der Höhenkammer handelt es sich um ein besonders hergerichtetes Schlafzimmer, in dem die Bedingungen von Höhenlagen zwischen 2.000 und 3.000 Meter simuliert werden. Raul begibt sich quasi allnächtlich auf eine "Reise ins Gebirge". Diese Kammer ist aber keine neue Erfindung. Radsportler, Triathleten oder Langstreckenläufer nutzen dieses Mittel seit längerem.

Diese Zimmer funktionieren so, dass der Luft Sauerstoff entzogen wird. Dies bewirkt beim Bewohner, dass sich der Anteil der roten Blutkörperchen erhöht, im Wettkampf der Sauerstoff rascher in die Muskeln transportiert wird und der Körper dadurch weniger schnell ermüdet.

Gebrauch der Höhenkammer kein Doping
Bei Fußballern scheint der Gebrauch von Höhenkammern noch nicht verbreitet zu sein, Raul könnte somit zum Vorreiter einer Bewegung werden. Real Madrid erwog gar, für alle Spieler solche Kammern anzuschaffen, verwarf diesen Gedanken jedoch wegen der zu hohen Kosten. In Spanien wird der Preis einer "Hypoxie-Kammer" nämlich mit 20.000 Euro beziffert, zudem muss die Benutzung von Sportärzten überwacht werden.

Nach spanischen Presseberichten betrachtet die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) den Gebrauch von Höhenkammern nicht als Doping. In Italien und Frankreich allerdings untersagen die strengen Doping-Gesetze diese Methode des künstlichen Sauerstoff-Entzugs.

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(Bild: KMM)



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