Beim Halbfinal-Aus der Deutschen im September hatte Haas wegen starker Magen-Darm-Beschwerden nicht zum zweiten Einzel antreten können. "Wenn ich daran denke, wie schlecht es mir ging, dann kann ich es mir vorstellen", sagte die deutsche Nummer eins. "Ich fühle mich seit Wochen schwach." Haas war nach dem Davis-Cup-Spiel in Moskau und auch nach dem anschließenden Turnier in Bangkok beim deutschen Mannschaftsarzt Erich Rembeck in Behandlung und ließ auch Bluttests machen. Dabei wurde allerdings nur nach einem Virus gesucht. Nun soll der Hamburger mit steirischen Wurzeln erneut untersucht werden.
"Ich bin total überrascht, davon habe ich nichts gewusst und nichts geahnt. Ich kann keine Bewertung vornehmen", sagte Teamchef Patrik Kühnen. Die Begegnung der deutschen Asse, die mit 2:3 unterlagen, liegt bereits sechseinhalb Wochen zurück. Nachdem Haas in der Nacht von Samstag auf Sonntag "mehr Zeit auf der Toilette als im Bett" verbracht und dreimal den Teamarzt aufgesucht hatte, verspielten Philipp Petzschner und Philipp Kohlschreiber den 2:1-Vorsprung der deutschen Mannschaft. Waske hatte in dem Gespräch mit seinem Informanten darauf verwiesen, dass Haas eine Magen-Darm-Grippe hatte. "Er sagte mir daraufhin: Nein, die haben ihn vergiftet." Dem Kölner "Express" sagte er, es handle sich bei der Person um einen Manager, der zahlreiche russische Sportler betreue.
Die Aufklärung des Falls wird schwierig, da es bisher keinen medizinischen Beweis für den Verdacht gibt. Haas befindet sich derzeit bei Werbeaufnahmen in Rio de Janeiro. Er sei schockiert gewesen, als Waske ihm davon erzählt habe. "Ich bin immer der einzige von uns, der nach dem Essen einen Nachtisch oder einen Latte macchiato bestellt. Da es keinen anderen von uns erwischt hat, müssen die es, wenn es stimmen sollte, dort gemacht haben." Dem Weltranglisten-13. aus Hamburg ging es allerdings bereits am Sonntag des Davis-Cup-Wochenendes besser, so dass er weiter zum Turnier nach Bangkok geflogen war. Dort gewann er sein Erstrundenmatch gegen den Amerikaner Vincent Spadea.
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