Droht Anschlag?
Bin Laden lebt und nennt USA verwundbar
Seit dem 11. (September) stehe ein Großteil der amerikanischen Politik unter
dem Einfluss der Mujahedin, so Bin Laden in der neuen Videobotschaft. Die
Demokratische Partei habe den Irak-Krieg wegen Macht der Konzerne nicht beendet.
Weiters sagte der Terrorchef, US-Präsident George W. Bush wiederhole die
Fehler der sowjetischen Führer, indem er die Verluste im Irak nicht anerkenne.
Seine Position gleiche jener, die Moskau vor zwei Jahrzehnten hinsichtlich des
Afghanistan-Feldzuges eingenommen habe. Der Rückzug aus dem Irak werde unter
einem von Bushs Nachfolgern erfolgen.
Bart geschwärzt
Auf den Bildern trägt Bin Laden weiße
und cremefarbene Gewänder und eine weiße Kopfbedeckung. Sein Bart ist geschwärzt
und gekürzt (im Bild oben der Vergleich früher/jetzt). Er sitzt an einem Tisch.
Vor ihm hängt ein Banner, auf dem in englischer Sprache steht: "Eine Nachricht
von Scheich Osama bin Laden an das amerikanische Volk."
Die
US-Geheimdienste sind nach ersten eingehenden Untersuchungen des neuen
Al-Kaida-Chef Osama zugeschriebenen Videos von dessen Authentizität offenbar
immer überzeugter. Die Stimme auf dem Video sei "sehr sicher" die des gesuchten
Anführers des Terrornetzwerks, sagte ein US-Vertreter, der nicht namentlich
genannt werden wollte. Es gebe einige Bezugnahmen, etwa auf die US-Präsenz im
Irak, die darauf hindeute, dass das Video im Jahr 2007 aufgenommen worden sei.
Vor massivem Anschlag?
Geheimdienstkreise und
Sicherheitsverantwortliche meinen, Bin Laden habe seine Auftritte stark
beschränkt, um eine maximale Wirkung erzielen zu können. Möglicherweise bereite
er ein Zusammenfallen seines Auftritts mit einem massiven Anschlag vor.
"Dramatische Zerstörung"
Wenige Tage vor dem sechsten Jahrestag der
Terrorangriffe auf New York und Washington hat der US-Geheimdienst CIA vor
weiteren Anschlägen der radikalislamischen Al-Kaida gewarnt. Die Führung des
Terrornetzwerks plane Attentate mit "massenhaften Opfern, dramatischer
Zerstörung und erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen", sagte CIA-Direktor
Michael Hayden.
"Unsere Experten können mit großer Gewissheit sagen, dass
die zentrale Führung der Al-Kaida Anschläge mit massiver Auswirkung auf
amerikanischem Boden plant", sagte Hayden.
USA sehen keine neue Anschlagsgefahr
Die US-Regierung hält das neue
Video von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden für echt, sieht darin aber keine
Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Terrorangriff auf die Vereinigten
Staaten. Das sagte die Präsidentenberaterin für Innere Sicherheit, Frances
Townsend, am Sonntag dem Nachrichtensender Fox News. Es gebe in der am Freitag
veröffentlichten Videobotschaft keine offensichtlichen Hinweise darauf, "dass
dies der Auslöser für einen Angriff ist". Der Inhalt des Videos deute darauf,
dass es erst kürzlich entstanden sei, "mit Sicherheit innerhalb der vergangenen
Monate".
Townsend betonte weiter, dass sich Bin Laden seit den Anschlägen vom 11. September 2001 immer wieder per Videobotschaft zu Wort gemeldet habe. "Das ist alles, was er machen kann. Dieser Mann rennt von Höhle zu Höhle und ist bis auf diese Videos praktisch machtlos." Es sei klar, dass Al Kaida weiter die USA angreifen wollten. Die Regierung nehme das Video ernst. Es scheine aber nur Propaganda zu sein.
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