Droht Anschlag?

Bin Laden lebt und nennt USA verwundbar

Ausland
10.09.2007 11:08
Al-Kaida-Chef Osama bin Laden hat die USA in einem Video zum Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 als weiterhin verwundbar bezeichnet. "Obwohl Amerika die größte Wirtschaftsmacht ist und das schlagkräftigste und modernste Militärarsenal hat... waren 19 junge Männer in der Lage, die Richtung des Kompasses (der USA) zu ändern", sagt Bin Laden auf dem Video. Die USA sehen im neuen Video keine neue Anschlagsgefahr, sagte am Sonntag die Präsidentenberaterin für Innere Sicherheit, Frances Townsend.

Seit dem 11. (September) stehe ein Großteil der amerikanischen Politik unter dem Einfluss der Mujahedin, so Bin Laden in der neuen Videobotschaft. Die Demokratische Partei habe den Irak-Krieg wegen Macht der Konzerne nicht beendet.

Weiters sagte der Terrorchef, US-Präsident George W. Bush wiederhole die Fehler der sowjetischen Führer, indem er die Verluste im Irak nicht anerkenne. Seine Position gleiche jener, die Moskau vor zwei Jahrzehnten hinsichtlich des Afghanistan-Feldzuges eingenommen habe. Der Rückzug aus dem Irak werde unter einem von Bushs Nachfolgern erfolgen. 

Bart geschwärzt
Auf den Bildern trägt Bin Laden weiße und cremefarbene Gewänder und eine weiße Kopfbedeckung. Sein Bart ist geschwärzt und gekürzt (im Bild oben der Vergleich früher/jetzt). Er sitzt an einem Tisch. Vor ihm hängt ein Banner, auf dem in englischer Sprache steht: "Eine Nachricht von Scheich Osama bin Laden an das amerikanische Volk."

Die US-Geheimdienste sind nach ersten eingehenden Untersuchungen des neuen Al-Kaida-Chef Osama zugeschriebenen Videos von dessen Authentizität offenbar immer überzeugter. Die Stimme auf dem Video sei "sehr sicher" die des gesuchten Anführers des Terrornetzwerks, sagte ein US-Vertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Es gebe einige Bezugnahmen, etwa auf die US-Präsenz im Irak, die darauf hindeute, dass das Video im Jahr 2007 aufgenommen worden sei.

Vor massivem Anschlag?
Geheimdienstkreise und Sicherheitsverantwortliche meinen, Bin Laden habe seine Auftritte stark beschränkt, um eine maximale Wirkung erzielen zu können. Möglicherweise bereite er ein Zusammenfallen seines Auftritts mit einem massiven Anschlag vor.

"Dramatische Zerstörung"
Wenige Tage vor dem sechsten Jahrestag der Terrorangriffe auf New York und Washington hat der US-Geheimdienst CIA vor weiteren Anschlägen der radikalislamischen Al-Kaida gewarnt. Die Führung des Terrornetzwerks plane Attentate mit "massenhaften Opfern, dramatischer Zerstörung und erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen", sagte CIA-Direktor Michael Hayden.

"Unsere Experten können mit großer Gewissheit sagen, dass die zentrale Führung der Al-Kaida Anschläge mit massiver Auswirkung auf amerikanischem Boden plant", sagte Hayden.

USA sehen keine neue Anschlagsgefahr
Die US-Regierung hält das neue Video von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden für echt, sieht darin aber keine Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Terrorangriff auf die Vereinigten Staaten. Das sagte die Präsidentenberaterin für Innere Sicherheit, Frances Townsend, am Sonntag dem Nachrichtensender Fox News. Es gebe in der am Freitag veröffentlichten Videobotschaft keine offensichtlichen Hinweise darauf, "dass dies der Auslöser für einen Angriff ist". Der Inhalt des Videos deute darauf, dass es erst kürzlich entstanden sei, "mit Sicherheit innerhalb der vergangenen Monate".

Townsend betonte weiter, dass sich Bin Laden seit den Anschlägen vom 11. September 2001 immer wieder per Videobotschaft zu Wort gemeldet habe. "Das ist alles, was er machen kann. Dieser Mann rennt von Höhle zu Höhle und ist bis auf diese Videos praktisch machtlos." Es sei klar, dass Al Kaida weiter die USA angreifen wollten. Die Regierung nehme das Video ernst. Es scheine aber nur Propaganda zu sein.

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