Die Mutter hatte den Kleinen schon eine halbe Stunde lang gesucht, ehe sie ihn im Wasser treiben sah, in den Fluss sprang und verzweifelt um Hilfe schrie. „Ich bin nur zufällig dort vorbeigeradelt“, erzählt Rudolf Halmer der „Krone“: „Da hörte ich Schreie, warf das Radl weg und bin durchs Gestrüpp über die Böschung zur Steyr hinunter geklettert. Die Frau stand bis zur Brust im Wasser - und erst da hab´ ich das Kind neben ihr gesehen. Ich hab´ den Buben genommen - oder hat sie ihn mir in die Arme gelegt, ich weiß es nicht. Irgendwie hab´ ich den Kleinen aus dem Wasser geholt. Am Ufer standen mehrere Frauen, einer von ihnen hab´ ich ihn gegeben. Dann bin ich zurück, mit einer Hand hab ich mich an Stauden festgehalten, mit der anderen die Frau herausgezogen.“
Schnell waren Rettungsteams zur Stelle, Erkan wurde reanimiert und ins Steyrer Spital gebracht. Doch er war zu lange im Wasser, zu stark unterkühlt, konnte nicht gerettet werden. Sein kleines Herz hörte auf zu schlagen. Die alleinerziehende Mutter, die noch einen älteren Sohn hat, ist völlig gebrochen: Sie hat schon einmal ein Kind kurz nach der Geburt verloren, jetzt entriss ihr das Schicksal auch Sohn Erkan.
Repro: Hannes Markovsky
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