Hagelsturm

Großer Unwetterschaden in der Landwirtschaft

Österreich
23.06.2007 14:38
Zwölf Millionen Euro Schaden in der Landwirtschaft binnen drei Stunden: Das ist die verheerende Bilanz der Hagelunwetter, die am Freitag in Österreich niedergegangen waren. Am meisten betroffen waren die Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Burgenland, teilte die Österreichische Hagelversicherung in einer Aussendung mit.

Obst, Wein und sämtliche Ackerkulturen wie Raps, Getreide und Mais sowie Grünland wurden durch die Unwetter teilweise erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Nach Erhebungen durch Sachverständige seien mehr als 50.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche schwer beschädigt. "Allein in Niederösterreich beträgt das Schadensausmaß mehr als acht Millionen Euro", so der Generaldirektor der Hagelversicherung.

In der Steiermark gab es ein schwer verletztes Kind aufgrund eines orkanartigen Sturmes.In der steirischen Ortschaft Stainach wurde am späten Freitagnachmittag ein dreijähriger Bub von einer abgetragenen Dachschindel schwer verletzt. Das Kind saß mit seinen Eltern in einem Cabrio, als der Sturm plötzlich aufzog. Während der Fahrt wurde das Auto von einer abgetragenen Dachschindel getroffen, die auch den kleinen Bub auf dem Rücksitz erwischte. Der Dreijährige wurde mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Hagel in Oberösterreich und dem Burgenland
Das Unwetter setzte am Freitag laut Hagelversicherung gegen 15.00 Uhr in Oberösterreich im Bezirk Braunau ein und zog im Laufe des Nachmittags nach Niederösterreich und von dort weiter ins Burgenland. Dabei fielen bis zu tennisballgroße Hagelschloßen. Rasche Hilfe und umgehende Schadenszahlungen nach derartigen Unwettern sei das oberste Ziel der Hagelversicherung, so der Generaldirektor.

Das Burgenland kam laut Hagelversicherung bei den Unwettern noch relativ glimpflich davon. Bei Kittsee wurde jedoch eine große Menge der Marillenernte vom Hagel zerstört. Im Nordburgenland sind auf Grund der Unwetter einige Feuerwehren zu Einsätzen ausgerückt. So mussten in Edelstal Keller ausgepumpt oder in Breitenbrunn und Neusiedl am See Äste und ein umgestürzter Baum von der Straße entfernt werden, so das Landesfeuerwehrkommando Burgenland. Im Landessüden war nur in Stegersbach ein Vorfall zu verzeichnen. Hier lag ebenfalls ein Baum auf der Fahrbahn.

Donauinselfest konnte doch über die Bühne gehen
Nachdem in Oberösterreich und Niederösterreich am Freitagnachmittag erneut Unwetter mit Hagel und starkem Regen niedergingen, sind am Abend auch über die Bundeshauptstadt und andere Teile Österreichs wieder Gewitter gezogen. Auf der Donauinsel in Wien bereitete man sich zwischenzeitlich sogar auf die Räumung des Geländes vor. Nach dem "Blitzsturm" kam aber die Entwarnung. "Es ist alles gut gegangen", sagte SPÖ-Wien-Sprecherin Gerlinde Dobusch auf Krone.at-Anfrage. Zur Nacht konnte man dann sogar von 600.000 wackeren Inselfestbesuchern berichten. Der Sturm zog kurz aber heftig über die Haupstadt. Der starke Wind sorgte erneut für Chaos auf den Straßen und riss wieder etliche Äste von den Bäumen. Berichte über größere Unfälle gab es aber nicht. Die Sturmstärke war geringer als am Vortag.

Auf der Donauinsel wurde man aber trotzdem ordentlich durchgeschüttelt. "Es gab aber keine Verletzten und keine gröberen Schäden", so die SPÖ-Sprecherin. Man habe sich gut auf das Unwetter vorbereiten können. Das Konzert von Barbra Streisand vor dem Schloss Schönbrunn hatte zum Zeitpunkt der Sturmfront noch nicht begonnen und fand wie geplant statt.

Auftritt von Hubert v. Goisern auf Sonntag verschoben
"Ich lade alle Wienerinnen und Wiener ein, auf eine nun saftige grüne Insel zu kommen und das Programm bei angenehmen Temperaturen statt Hitze zu genießen", so Harry Kopietz (SPÖ), "Vater" des Donauinselfestes. Die Organisatoren unterbrachen wegen des Hagelsturms das laufende Programm der 20 Bühnen und forderten die bis dahin ohnehin spärliche Zahl der Besucher auf, sich in an einem trockenen Ort in Sicherheit zu bringen. Nach rund zehn Minuten ließen die ärgsten Wolkenbrüche nach. Trotz Überschwemmungen in Folge des Regens entschied man sich anschließend dazu, das Programm nach kurzer Pause wieder aufzunehmen. Nur der Auftritt von Hubert von Goisern musste auf Sonntag verschoben werden, da dessen "Tour-Schiff" durch den Sturm Schaden genommen hatte.

„Ich bin erleichtert und erfreut: Erleichtert darüber, dass das Unwetter keine Verletzten und keine gröberen Schäden verursacht hat, und erfreut darüber, dass trotz der Wetterturbulenzen 600.000 Besucherinnen und Besucher auf die Insel gekommen sind", erklärte Harry Kopietz, am Freitagabend. Der Arbeiter-Samariter Bund hatte 100 Einsätze zu verzeichnen, in erster Linie handelte es sich um die Versorgung von kleineren Verletzungen. Auch die Polizei war mit keinen gröberen Vorfällen konfrontiert. Kopietz zeigte sich am Freitagabend zuversichtlich: „Für morgen und übermorgen ist wieder bestes Wetter angesagt, wir können uns also auf ein schönes Donauinselfest mit gutem Wetter und einem tollen Programm freuen!“

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