Guantánamo-Horror

Ex-Militärseelsorger: Systematische US-Gewalt

Ausland
17.06.2007 14:45
Der ehemalige US-Militärseelsorger James Yee hat den USA vorgeworfen, systematische Gewalt im Gefangenenlager Guantánamo anzuwenden. "Ja, das habe ich beobachtet. Die Wache hat die IRF-Teams eingesetzt und zwar systematisch , um gegen die Gefangenen vorzugehen", sagte Yee in der ARD-Talkshow "Beckmann", die am Montagabend ausgestrahlt wird.

Yee bestätigte damit Vorwürfe des ehemaligen Häftlings Murat Kurnaz, mit dem er gemeinsam in der Sendung auftrat. Danach sollen die IRF-Teams (Immediate Reaction Force) im Lager Gewalt und Folter ausgeübt haben.

Die Strafaktionen seien willkürlich durchgeführt worden. "Sie haben sich irgendwelche Sachen ausgedacht, um das Team zu holen, damit es die Leute verprügelt", sagte Yee.

US-Seelsorger selbst 76 Tage im Gefängnis
Yee war von November 2002 bis September 2003 auf Guantánamo stationiert und traf dort Kurnaz. Yee selbst war unter dem Vorwurf der Spionage verhaftet worden, er verbrachte 76 Tage als Gefangener auf Guantánamo. Doch die Anklage habe sich als haltlos erwiesen und er sei im Januar 2005 ehrenhaft aus der US-Armee entlassen worden. Kurnaz war im Sommer 2006 nach viereinhalb Jahren Haft freigekommen. Ihm wurde kein Vergehen nachgewiesen.

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