Rassismusbericht

Neuer Höchstwert bei Rassismus-Fällen

Österreich
21.03.2007 13:05
Bei der Anti-Rassismus-Initiative Zara sind für das vergangene Jahr 1.504 rassistische Vorkommnisse dokumentiert worden. Das ist bei der siebenten Auflage die höchste Zahl, die bisher verzeichnet wurde. Dieser Höchstwert bedeutet nicht unbedingt ein Ansteigen des Rassismus, sondern weist laut Zara daraufhin, dass die Sensibilität für rassistische Übergriffe in der Bevölkerung gestiegen ist.

Erstmals erschienen war diese Zusammenstellung im Jahr 2000, als nur 156 Fälle verzeichnet wurden. Seither steigt die Zahl stetig, im Report für 2005 war erstmals die 1.000er-Marke überschritten worden (1.105). Der größte Teil der Fälle, mehr als drei Viertel, betrifft den "öffentlichen Raum", sechs Prozent Zara selbst, je fünf Prozent Arbeit und Polizei, vier Prozent sonstige Behörden und Wohnen.

Im Folgenden eine Auflistung einiger exemplarischer Fälle:
Die Ortsgruppe der FPÖ Bruck an der Mur stellt in ihrem Schaukasten die Bundeshymne mit folgendem Text aus: "Land der Türken und Araber, Land der Slawen und auch Neger, Land der Moslems, fundamentalistenreich, Heimat hast Du wenig Kinder, brauchst daher auch noch die Inder, multikulturelles Österreich."

Herr I. meldet folgenden Fall. Seine Freundin kommt aus der Slowakei und parkt am Abend ihr Auto mit slowakischem Kennzeichen im 15. Wiener Gemeindebezirk. Als sie zu ihrem Auto kommt, sieht sie, dass die Polizei, obwohl der Wagen vorschriftsmäßig geparkt ist, eine Parkkralle montiert hat. Sie kann nicht rechtzeitig zu ihrem Termin fahren und muss zur nächstgelegenen Wachstube gehen. Dort beschwert sie sich und eine Beamtin begleitet sie zu ihrem Auto. Diese bestätigt, dass keine Gesetzesübertretung vorliegt und sagt, dass ihr Kollege Slowaken nicht möge.

Frau R. meldet, dass ihre junge Freundin S. bei einer großen österreichischen Supermarktkette arbeitet. Sie hat sich nach dem Studium dort in der Verwaltung hochgearbeitet und kann nun eine weitere Mitarbeiterin zu ihrer Unterstützung einstellen. Sie entscheidet sich für eine schwarze Bewerberin. Ihre Vorgesetzte sagt dazu: "Wissen Sie nicht, dass wir keine Neger einstellen?"

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