Mediziner warnen

Infektionsgefahr im Urlaub unterschätzt

Oberösterreich
06.03.2007 19:00
Eingeschleppte Krankheiten wie Typhus oder Hepatitis stellen das österreichische Gesundheitssystem immer wieder auf die Probe. In Linz tagen internationale Experten über Vorsorge und Behandlung. Schwerpunkt ist die Infektionsquelle Wasser.

Tropische Gewässer sind Brutstätten für Insekten, die gefährliche Krankheiten übertragen. Oft genügt ein Schluck Wasser, und der Urlaub wird zum Albtraum. „Die Reisetätigkeit nimmt zu, erste Ansprechpartner sind die Hausärzte. Deshalb ist ihre Fortbildung besonders wichtig“, sagt Landesrätin Silvia Stöger. Jährlich breiten sich in Österreich kleinräumig Hepatitis-Epidemien aus. Fachleute kritisieren fehlende „Impfmoral“. 2006 gab es 45 Malaria- und 122 Hepatitis-A-Fälle in Österreich. Oberste Regel in fernen Ländern: „Koch´ es, schäl es oder lass die Finger davon.“

„Die Überträger finden bessere Bedingungen“
Reisen kann krank machen. Wie aber wirkt sich die globale Erwärmung auf Trinkwasser und Infektionskrankheiten in unseren Breiten aus? Darüber sprach die „OÖ-Krone“ mit Dr. Helmut Mittermayer von den Elisabethinen in Linz, Mitglied des Arbeitskreises Reisemedizin OÖ.

Ist durch den Klimawandel auch unser Trinkwasser in Oberösterreich gefährdet?
Beim Trinkwasser ist Österreich gut gerüstet. Aber die Lebensbedingungen für Überträger werden sicher besser. Es gab ja in Europa im 20. Jahrhundert schon Malaria. Wir müssen da auf unser Gesundheitssystem bauen, das die Ausbreitung eindämmen kann.

Wenn wir, wie der Umweltminister fordert, weniger fliegen, werden auch weniger Krankheiten eingeschleppt.
Ja, aber zum Glück können wir schon sehr gut feststellen, woher Krankheiten kommen und die Verbreitung eingrenzen. Was der Minister plant, bringt nur eine Verlagerung auf andere Betroffene: Wer sich´s leisten kann, fliegt weiterhin.

Wie halten Sie es, der die Risiken kennt, mit Reisen?
Ich versuche, die konkreten gesundheitlichen Risiken, die politische Lage und auch meine eigene Fitness abzuschätzen. Ich würde zum Beispiel keinen 8000er-Berg besteigen.

 

 

 

Foto: Chris Koller

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