Vermisstes U-Boot
Argentinien stellt Suche ein: Crew vermutlich tot
Zwei Wochen nach dem Verschwinden des argentinischen U-Boots "ARA San Juan" mit 44 Besatzungsmitgliedern an Bord im Südatlantik hat die Marine die Suche nach möglichen Überlebenden eingestellt. Es gehe jetzt nur noch um das Auffinden des Schiffes und nicht mehr um die Rettung der Crew, sagte Marine-Sprecher Enrique Balbi am Donnerstag. Er könne nach jedoch wie vor nicht bestätigen, dass die Besatzung ums Leben gekommen sei.
In dem durchsuchten Gebiet sei kein Wrack gefunden worden, sagte Balbi. Die internationalen Rettungsbemühungen hätten aber schon doppelt so lange gedauert wie die geschätzte Überlebensdauer in einem U-Boot, das nicht auftauchen kann. Laut Balbi beginnt nun eine neue Phase bei der Suche nach der "ARA San Juan". Die Marine werde 450 Kilometer vor der Küste Patagoniens weiter nach dem U-Boot suchen. An der Suche beteiligen sich 28 Rettungsschiffe und neun Flugzeuge aus aller Welt mit insgesamt rund 4000 Einsatzkräften.
Die Angehörigen der Vermissten nahmen die Ankündigung der Marine mit unterschiedlichen Gefühlen auf. "Sie haben die letzte Hoffnung weggeworfen, die wir noch hatten", sagte der 46-jährige Luis Tagliapietra, dessen Sohn zur U-Boot-Besatzung gehörte. Jorge Villareal, dessen Sohn ebenfalls auf der "ARA San Juan" war, weigerte sich dagegen, die Hoffnung aufzugeben: "Ich bewahre meine Hoffnung und meinen Glauben."
Kurzschluss und Feuer an Bord gemeldet
Der Kontakt zur "ARA San Juan" und ihren 44 Besatzungsmitgliedern war kurz nach der letzten Funkverbindung am 15. November abgebrochen. In dem Funkspruch hatte das im Südatlantik verschollene 34 Jahre alte U-Boot deutscher Produktion einen Kurzschluss und ein Feuer gemeldet. Verursacht wurde der Zwischenfall offenbar durch Wasser, das durch den Schnorchel ins U-Boot eingedrungen war.
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