Rapid hat zwar einen Lauf, lebt aber von der Leidenschaft, ist nicht gefestigt - statt Kampfansage will man den Salzburg-Hit nur genießen.
"Aktuell ist der Platz, wo wir stehen, richtig", beteuert Rapids Sportchef Fredy Bickel. "Man macht nicht den zweiten Schritt vor dem ersten. Nicht dass wir keine Ambitionen haben. Aber wir wären jetzt schlecht beraten, so etwas in den Mund zu nehmen."
Das M-Wort, also der Meistertitel, bleibt in Hütteldorf tabu. Auch nach dem 2:1 beim LASK, dem zwölften Pflichtspiel ohne Niederlage. "Aber auch da hat man gesehen, dass wir noch nicht gefestigt sind", so Bickel. "Wir leben von der Leidenschaft, müssen für jeden Punkt enormen Aufwand betreiben."
"Die Tabelle ist irrelevant"
Daher sieht man sich in Hütteldorf nicht als Titelkandidat. "Die Tabelle ist irrelevant", blockt auch Trainer Goran Djuricin ab. Auch wenn er selbst seine Kritiker ("unerfahrene Billiglösung") zum Verstummen bringt. "Der LASK attackiert oft ohne Absicherung", verriet Kapitän Stefan Schwab den Matchplan. "Wir wollten mutig die erste Pressinglinie überspielen, die Räume nutzen." Das ging auf. Auch wenn dann Djuricins warnende Worte zur Pause nicht erhört wurden.
Letztlich ohne Folgen. Weshalb Rapid sieben Punkte vor der Admira, zehn vor der Austria liegt. Platz drei, das erklärte Saisonziel, ist abgesichert. Ein Blick nach oben wäre erlaubt. Spitzenreiter Salzburg liegt nur fünf Punkte voran, kommt am Sonntag nach Hütteldorf. "Jetzt ist es wieder ein echter Schlager", sagt Schwab. "Wir wollen das genießen." Ohne Druck. Denn so souverän, wie der Meister gestern Sturm vom Thron stürzte, ist Rapid in der ganzen Saison noch nicht einmal aufgetreten.
Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung
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