An Front geschickt

IS-Terroristen verkauften Achtjährigen elfmal

Ausland
23.10.2017 08:29

Die syrische Stadt Rakka ist von der Schreckensherrschaft der Terrormiliz Islamischer Staat befreit. Dennoch sollen die Terroristen noch immer etwa 3000 Menschen in ihrer Gewalt haben. Hauptsächlich betroffen sind Frauen und Kinder. Sogar Säuglinge werden als Sklaven gehandelt.

Der kleine Lazem ist heute vier Jahre alt. Als er in die Fänge der IS-Terroristen geriet, war er noch ein Baby. In einem Interview mit dem US-Sender CNN erzählt er, dass seine ersten "Besitzer" zwar nett zu ihm gewesen seien, ihn aber immer nur "Junge" genannt hätten. Er habe deshalb gedacht, dass er wirklich so heißt. Erst als er im Flüchtlingslager Rwanga wieder zu seiner Familie gestoßen sei, habe er seinen richtigen Namen erfahren.

Seine eigentliche Muttersprache, den kurdischen Kurmani-Dialekt, spricht Lazem einem "Bild"-Bericht zufolge nur gebrochen. Während seiner Gefangenschaft sei nur Türkisch und Turkmenisch mit ihm gesprochen worden - was zur Folge gehabt habe, dass er vor allem dieser beiden Sprachen mächtig sei.

Mit acht Jahren an die Front
Auch Marwan wurde vom IS entführt. Er war damals acht Jahre alt und wurde an die Front geschickt. Man habe ihm beigebracht, wie man ein Maschinengewehr, eine Pistole und eine Granate einsetzt, erzählt er dem Bericht zufolge.

Für die Terrormiliz war er freilich nur Kanonenfutter: "Es hätte ihnen nichts ausgemacht, wenn er getötet oder verwundet worden wäre", erklärt Abdullah Shrem, der eine kurdische Mission leitet, die Sklaven aus den Fängen des IS befreit. Marwan wurde in den drei Jahren seiner Gefangenschaft elfmal weiterverkauft.

Die kurdische Regionalregierung gibt nach eigenen Angaben mehrere Millionen US-Dollar aus, um Geiseln vom IS zu befreien.

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