02.10.2017 19:15 |

Tötete zwei Menschen

Marseille: IS-Angreifer hatte sieben Identitäten

Über den Angreifer von Marseille, der am Sonntag zwei Passanten mit einem Schlachtermesser getötet hat, sind am Montag neue brisante Details bekannt geworden. Der Mann ist laut Angaben der Staatsanwaltschaft unter sieben Identitäten aufgetreten, war der Anti-Terror-Einheit aber unbekannt. Zudem wurde bekannt, dass der 30-jährige Nordafrikaner, der beim Attentat von einem Soldaten erschossen wurde, kurz vor der Tat festgenommen worden war.

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Er sei am Freitag wegen Ladendiebstahls in Lyon in Gewahrsam genommen worden, sagte der Anti-Terror-Staatsanwalt Francois Molins am Montag in Paris. Dabei habe er einen tunesischen Pass vorgelegt, wonach er 29 Jahre alt wäre. Die Ermittlungen seien dann aber eingestellt und der Mann am Samstag wieder auf freien Fuß gesetzt worden, weil die örtliche Präfektur "nicht in der Lage gewesen" sei, die Ausweisung des Mannes aus Frankreich anzuordnen, sagte Molins.

Hatte keine Aufenthaltsberechtigung
Laut französischen Medienberichten soll der Mann keine Aufenthaltsberechtigung gehabt haben. Der prominente konservative Abgeordnete Eric Ciotti forderte vom Innenminister eine Erklärung, warum der Mann, der nach der Tat von Soldaten erschossen wurde, nicht festgehalten und abgeschoben wurde.

Am Sonntag hatte der Angreifer am Bahnhof Saint-Charles zwei junge Frauen getötet. Die beiden waren Medienberichten zufolge Cousinen. Sie seien 20 und 21 Jahre alt gewesen, eine von ihnen habe in der südfranzösischen Hafenstadt studiert, berichteten der Nachrichtensender BFMTV und andere Medien am Montag unter Berufung auf Ermittlerkreise. Ob der Angreifer seine Opfer kannte, werde untersucht.

Terrormiliz IS reklamiert Tat für sich
Die radikalislamische Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte die Tat für sich, ob es tatsächlich ein Terroranschlag war, blieb aber zunächst unklar. Staatsanwalt Molins begründete die Entscheidung, wegen Terrorverdachts zu ermitteln, mit dem Vorgehen des Mannes, der laut Zeugenaussagen beim Attentat laut Augenzeugen "Allahu Akbar" (Gott ist groß) geschrien haben soll.

Angreifer soll sieben Decknamen benutzt haben
Der mutmaßliche Täter war wohl Tunesier, sicher sei das aber noch nicht, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Ermittlerkreisen. Dem Insider zufolge ist die Identität des Mannes weiterhin unklar. Demnach soll er sieben verschiedene Decknamen benutzt und manchmal erklärt haben, in Frankreich geboren worden zu sein. Ein anderes Mal habe er Algerien als Geburtsland angegeben.

Frankreich wird seit gut zweieinhalb Jahren von einer beispiellosen islamistischen Terrorserie erschüttert. 241 Menschen wurden seither aus dem Leben gerissen.

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