Nachdem am Donnerstag ein fünfjähriger Bub aus Wien in Kärnten von einer 80-Kilo-Statue erschlagen wurde, wird nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt - vorerst gegen Unbekannt. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, soll sich auch ein Sachverständiger vor Ort ein Bild von den tragischen Umständen machen und ein Gutachten erstellen.
Zu dem Unfall war es am Donnerstagnachmittag auf der Gerlitzen bei Villach gekommen. "Der Bub war mit seiner Mutter und seinen Großeltern unterwegs, als sie bei einem Almmuseum vorbeigekommen sind", sagte Dieter Imhof von der Polizeiinspektion Sattendorf. Eine etwa 1,60 Meter große und rund 80 Kilogramm schwere Skulptur, die vor dem Museum aufgestellt war, hatte es dem Buben besonders angetan. "Die Mutter und die Großeltern waren bereits ein paar Meter voraus, haben also nicht gesehen, was genau passiert ist. Ob er die Figur berührt, sie umarmt oder an ihr gezogen hat, können wir nicht sagen", so Imhof.
Kreislauf wurde immer schwächer
Die Figur fiel nach vorne um und traf das Kind. Die Mutter und der Großvater schafften es, den Buben zu befreien, und schlugen Alarm. "Von einer nahen Almhütte sind sofort drei Ärzte und eine Krankenschwester, die zufällig dort waren, zum Unfallort gekommen. Sie haben festgestellt, dass der Kreislauf des Kindes immer schwächer wurde, und haben dann mit der Reanimation begonnen", berichtete der Polizeibeamte. Obwohl es vorerst gelang, den Fünfjährigen zu stabilisieren, starb er zwei Stunden später im Klinikum Klagenfurt. Er hatte ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten.
Ungesichert auf Betonplatte
Nun muss geklärt werden, wie es möglich war, dass die Statue umfallen konnte - Fakt ist jedenfalls, dass die nach unten hin verjüngte Figur ungesichert auf einer Betonplatte stand. "Wenn sogar ein Fünfjähriger es schafft, die Figur umzuwerfen, muss das schon recht leicht gegangen sein", sagte Imhof.
Die Skulptur war gemeinsam mit anderen Statuen vor 20 Jahren von einer Agrargemeinschaft angekauft worden, der auch die Hütte gehört. Vor einigen Jahren wurde die Figur des Kobolds und die eines Bären von ihrem eigentlichen Standort vor die Hütte gestellt. Für den Außenbereich, und damit auch für die Aufstellung der Figuren, ist laut Polizei die Agrargemeinschaft verantwortlich.
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