Bessere Versorgung

Notarzt-Petition an das Land

Salzburg
31.07.2017 11:22

Nachts gibt es keinen Notarzt vor Ort im nördlichen Flachgau und im angrenzenden Oberösterreich. Für einen Notarztstützpunkt in Straßwalchen kämpfen die Bürgermeister seit Monaten, weil die Anfahrtswege aus Salzburg-Stadt und Vöcklabruck zu lange dauern. Das Land Salzburg und OÖ bremsen noch beim Prüfen.

400.000 Euro würde der Notarzt-Stützpunkt in Straßwalchen kosten, er könnte bei der Rot-Kreuz-Basis dazu gebaut werden. Doch die beiden zuständigen Landesräte aus Salzburg und Linz argumentieren mit zu niedrigen Fallzahlen bei den Einsätzen. Auf Salzburger Seite versprach Christian Stöckl (ÖVP) vergangene Woche in der "Krone" aber noch einmal mit dem Land Oberösterreich trotz unterschiedlicher Rechtssysteme Gespräche zu führen und die Lage zu überprüfen.

Bei der letzten Sitzung des "Regionalforums Salzburger Seenland" am 4. Juli - bei dem alle Bürgermeister aus der Region Mitglieder sind - sprachen sich viele Ortschefs unter Vorsitz des Straßwalchener ÖVP-Bürgermeisters Friedrich Kreil erneut für einen Notarzt-Stützpunkt aus. Der Beschluss erging, dass das zuständige Land Salzburg die notärztliche Versorgung sicherzustellen hat. Finanziell beisteuern können die Gemeinden aber nicht. Eine Petition wurde vorbereitet.

Bis zu 45 Minuten lang dauert die Anfahrt
"Die notärztliche Versorgung im Flachgau und im Braunau ist zwischen 23 und 6 Uhr nicht gegeben. Ist der Arzt bei einem Unfall im Süden, kannst du im nördlichen Flachgau nur mehr beten, dass du überlebst", kritisierte Neumarkts SPÖ-Vize Michael Perkmann im "Krone"-Interview: "Ich bin selbst seit neun Jahren bei der Feuerwehr und wir hören häufig von den Sanitätern, die sich wirklich aufopfern: ,Wir arbeiten im Flachgau mit den Standards aus den 70er-Jahren."

Die Landes-SPÖ macht ebenso Druck, Stöckl verteidigte sich gegen Perkmann mit "parteipolitischer Panikmache", was die Sozialdemokraten ärgerte: "Mitte September wird das Thema der notärztlichen Versorgung auf der Tagesordnung des Landtages stehen", sagte Parteichef Walter Steidl.

"Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr, die tatenlos bei einem Unfall stehen müssen, weil sie ohne Notarzt keine Bergung von Verletzten durchführen dürfen, das sind unhaltbare Zustände", reagierte auch Erich Rippl, SPÖ-Bürgermeister von Lengau und oberösterreichischer Landtagsabgeordneter.

Michael Pichler, Kronen Zeitung

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