Für EM qualifiziert

ÖHB-Team: Keinen Cent für einen denkwürdigen Abend

Sport
19.06.2017 09:57

Was im Fußball undenkbar ist, gehört bei Handballern zur Realität: Die Spieler bekommen für die EM-Teilnahme keinen Cent. Gefeiert wurde dennoch euphorisch.

Mit einem Nasenbeinbruch musste Willy Jelinek ins Spital, wo er via SMS von Ex Teamkreisläufer und  nunmehrigem ÖHB-Mitarbeiter Patrick Fölser über den Spielstand informiert wurde. Fünf Minuten vor Ende des packenden Showdowns um die EM-Fahrkarte kehrte der Westwiener Pechvogel in die Schultz-Halle zurück, um nach dem 34:32 gegen Bosnien die Momente des Glücks mit seinen Kollegen teilen zu können.

Bei der großen Feier im Wiener "Volksgarten" waren die Schmerzen fast vergessen. "Wir haben auch für den Willy gewonnen", fühlte Janko Bozovic mit. Der sich als einer von mehreren Helden neben Torhüter Pilipovic, Meister-Joker Zeiner, dem treffsicheren Weber und Bilyk, in  heiklen Phasen präsent, fühlen durfte.

"Ohne Vitas hätten wir das nicht geschafft"
Bozovic ("es wird schwierig, diese Erfolge zu toppen") war der Abräumer in dieser Saison: Europacupsieger (Challenge Cup) und Meister mit Sporting Lissabon, EM-Ticket mit Österreich. "Ich war mir auch in der heiklen Phase sicher, dass wir das Ding schaukeln. Aber ohne Vitas hätten wir das nicht geschafft!" Damit meinte er Maschine Ziura, dessen Comeback mit 38 die Erwartungen erfüllte. Zumindest.

"Es ist mein Wunsch, dass Vitas auch bei der EM dabei ist!" Das Gefühl von Teamchef Johannesson sagt, dass "alles offen ist!" Der Gigant von Cupsieger Fivers erteilt dem Anliegen eine Absage. "Jetzt sollen die Jungen spielen!" Aber das Verletzungspech (sieben Spieler entweder verletzt oder beruflich verhindert) ließ Johannesson, der öffentlich nie haderte, handeln. Er wurde bestätigt.

Was im Fußball undenkbar ist, gehört bei Handballern zur Realität: Die Spieler bekommen für die EM-Teilnahme keinen Cent. Sponsor UNIQA übernahm die Kosten für die Partysause. "Die Qualifikation soll nicht der letzte Schritt sein", erklärte Hausleitner, "wir wollen uns zumindest das hohe Ziel setzen, bei der Heim-EURO 2020 um eine Medaille mitspielen zu können!" Dafür wäre die EM 2018  eine Zwischenstation.

Am 23. Juni werden in Zagreb die Gruppen ausgelost. In Kroatien wird letztmals mit 16 Mannschaften gespielt, zwei Jahre später wird auf 24 aufgestockt. Gastgeber Kroatien darf sich aus jeder Gruppe einen Gegner aussuchen. Die jeweiligen Sieger der Qualifikation kommen in die Töpfe eins und zwei, die Zweiten (wie Österreich) und der beste Dritte werden den Töpfen drei und vier zugeteilt.

Für EM 2018 qualifiziert: Kroatien, Österreich, Spanien, Frankreich, Deutschland, Montenegro, Norwegen, Slowenien, Schweden, Weißrussland, Serbien, Dänemark, Ungarn, Mazedonien (mit Krems-Legionär Mitkov), Tschechien, Island.

Christian Pollak, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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