Um 55 Prozent

Erstes Quartal 2017: Asylanträge stark rückläufig

Österreich
14.04.2017 11:53

Die Schließung der Westbalkanroute zeigt offenbar Wirkung: Die Zahl der Asylanträge in Österreich ist erheblich zurückgegangen. So beantragten heuer im ersten Quartal 6480 Flüchtlinge Asyl - ein Rückgang von 55 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres, als 14.400 Menschen hierzulande Schutz suchten.

Das Innenministerium hat die vorläufigen Antragszahlen am Freitag auf seiner Webseite veröffentlicht. Nach der Flüchtlingswelle 2015 sind die Asylstatistiken demnach rückläufig.

Prognose: Heuer knapp 26.000 Asylanträge zu erwarten
Rechnet man die Antragszahlen aus den ersten drei Monaten auf das ganze Jahr hoch, so sind heuer knapp 26.000 Asylanträge zu erwarten. Zum Vergleich: 2012 hatte das Innenministerium 17.413 Anträge gezählt, 2007 waren es 11.921. In der wärmeren Jahreszeit könnte die Zahl jedoch wieder ansteigen.

Syrer stellten die meisten Anträge
Die meisten Anträge stellten im heurigen ersten Quartal syrische Staatsbürger, zwischen Jänner und März waren es 1908. Zweitstärkstes Herkunftsland ist Afghanistan mit 1133 Asylanträgen, gefolgt von Nigeria (445) und Russland (420). 62 Prozent der Antragsteller waren männlich, 38 Prozent weiblich. 575 Anträge stammten von unbegleiteten minderjährigen Asylwerbern.

Bei den Syrern wurden heuer bisher 88,5 Prozent der Asylverfahren rechtskräftig positiv entschieden. Bei anderen Nationalitäten sind die Anerkennungschancen deutlich geringer: Bei Afghanen wurden nur 28 Prozent der Ansuchen gewährt, allerdings erhalten relativ viele von ihnen subsidiären Schutz. De facto keine Chance auf Asyl haben Menschen aus Nigeria: Nur 1,5 Prozent von ihnen erhielten einen positiven Bescheid.

2833 Flüchtlinge mussten Österreich verlassen
Insgesamt gab es bis Ende März 8356 rechtskräftige Asylentscheidungen, 4882 davon wurden positiv beschieden. In 1615 weiteren Fällen wurde subsidiärer Schutz gewährt und 225-mal ein humanitärer Aufenthaltstitel verliehen. Von Jänner bis März 2017 haben insgesamt 2833 Flüchtlinge Österreich verlassen. Von diesen kehrten 1052 freiwillig in ihre Heimat zurück, 1781 mussten zwangsweise außer Landes gebracht werden. "Die Schließung der Westbalkanroute zeigt, dass man Migrationsströme aktiv beeinflussen kann", sagte Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) bereits Ende Februar. Auf Betreiben der österreichischen Regierung war im Februar 2016 die Grenzschließung der Balkanroute beschlossen worden. "Das Weiterwinken" sei laut Kurz damit beendet worden.

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