Franz X. Gruber:

“Asylzentren in Afrika, Straffällige abschieben”

Tirol
11.04.2017 12:54

"Der Weg von unserem Außenminister Sebastian Kurz ist der einzig richtige", streute ihm Innsbrucks Flüchtlings-StR Gruber anlässlich dessen Tirol-Besuches Rosen. "Wir als Stadt Innsbruck haben bereits 2000 Flüchtlinge aufgenommen und unseren Beitrag geleistet. Um den weiteren Strom eindämmen zu können, müssen Asylaufnahmezentren in Afrika errichtet werden", bestätigt Gruber den Weg von Sebastian Kurz.

Beim Treffen der "Krone" mit Außenminister Sebastian Kurz und StR Franz X. Gruber wurde noch einmal ausführlich über die aktuelle Flüchtlingsproblematik gesprochen. "Asylaufnahmezentren in Ägypten und Tunesien sind die einzige Möglichkeit, um das Problem in den Griff zu bekommen. Es braucht hier ganz dringend einen Systemwechsel", ist Kurz überzeugt.

Billigste Boote aus China

Derzeit sieht es in der Praxis nämlich so aus, dass die Flüchtlinge von Schleppern bewusst in schlechte, billigste Schlauchboote made in China gesteckt werden. Diese kentern meiste schon 30 bis 40 Kilometer nach dem Start. Dort warten bereits die Rettungsboote und bringen die Flüchtlinge nach Europa. Die Rettungsboote sind bereits Teil des Schleppergeschäftes! "Das ist der falsche Weg. Das führt nur dazu, dass immer noch mehr Menschen im Mittelmeer sterben", kritisiert Sebastian Kurz. Daher spricht sich der Außenminister auch für - von der EU finanzierte - Asylaufnahmezentren in Afrika aus. "Alle Menschen müssen natürlich gerettet werden. Keine Frage. Doch dann darf man sie nicht nach Europa bringen, sondern zurück nach Afrika. Dort werden dann die Asylverfahren durchgeführt. Wer ein Recht auf Asyl hat, wird dann per Schiff oder Flugzeug sicher nach Europa gebracht. Die Flüchtlinge müssen dann aber auch gerecht auf alle EU-Staaten aufgeteilt werden", erklärt Kurz.

Flüchtlingsstrom wird abreißen

Er ist überzeugt, dass der Flüchtlingsstrom dann ganz schnell abreißen würde - so wie nach der Schließung der Balkanroute, wo es einen Rückgang von 98% gab! Der Forderung von StR Gruber, straffällige Asylwerber in ihre Heimatländer anzuschieben, pflichtet auch der Integrations- und Außenminister voll und ganz bei. "Es ist die Aufgabe der EU, Rücknahmezertifikate mit den nordafrikanischen Staaten auszuverhandeln", sind sich Gruber und Kurz einig. Ein Hebel wäre die Entwicklungshilfe, die jährlich Millionen von Euro ausmacht. "Wer sich weigert, seine straffälligen Landsleuten zurück zu nehmen, dem muss die EU die Mittel küren", fordert StR Gruber.

Markus Gassler, Kronen Zeitung

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