Vor dem Cup-Viertelfinale in St. Pölten platzte das Pressezentrum im Allianz-Stadion aus allen Nähten - und bei der gestrigen Pressekonferenz: drei Journalisten, ein Kamerateam. Trügerisch. Die Aufregung scheint vorbei, die Brisanz ist aber größer denn je: "Für mich ist es das wichtigste Spiel überhaupt", sagt Rapids Sportchef Bickel vor dem heutigen Kellergang nach Ried. "Bei einer Niederlage sind wir im Abstiegskampf." Bei dann nur noch fünf Punkten Vorsprung auf die Innviertler peinliche Realität. (Im Video oben sehen Sie Rapids 1:1 am vergangenen Liga-Wochenende in St. Pölten!)
Weshalb Bickel gespannt ist, wie Grün-Weiß auftritt: "So stabil sind wir ja noch nicht." Das gilt auch für den Trainerstuhl. Heute endet die Woche der Wahrheit für Damir Canadi. Das 3:1 am Mittwoch beim SKN, der erste Sieg 2017, war noch nicht seine "Rettung". "Aber er hat mental Kraft gegeben, das war für den ganzen Klub ein Ausnahmezustand", so der 46-Jährige. "Die Leistung war herausragend. Das müssen wir wieder abrufen, bestätigen, das ist die Herausforderung."
Denn auch Canadi ist die heikle Lage bewusst: "Unser Ziel sind vorerst einmal 40 Punkte." Also der Klassenerhalt. Seit 2008 zerbricht Rapid an der Mission 33, dem 33. Titel - jetzt geht man auf die Mission 40 los.
Wobei sich heute im Innviertel zwei "ähnliche" Krisenklubs treffen: Auch Ried wechselte den Sportchef (Schiemer für Reiter) und den Trainer (Chabbi für Benbennek). Danach wurde die Talfahrt noch rasanter. Aber: Unter Chabbi spielt das Liga-Schlusslicht offensiver, mutiger - nur belohnt sich nicht (drei Pleiten in vier Partien). Das hörte man zuletzt auch oft aus Hütteldorf.
Der Druck ist also für beide Teams enorm. Verlieren verboten. In den letzten 21 Liga-Duellen gab es stets Sieger. Ein Remis hilft auch heute keinem. Die Canadi-Elf muss zeigen, dass das 3:1 in St. Pölten ein Befreiungsschlag war. Und keine Eintagsfliege …
Rainer Bortenschlager, Kronen Zeitung
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