Tenor der Opposition

Nur Mittelmaß: “Der Tiefe Fall der Uniklinik!”

Tirol
15.11.2016 17:12

An der Uniklinik Innsbruck geht es - wie berichtet - drunter und drüber: Missstände an der Kinder-Kardiologie und Pathologie sowie lange Wartezeiten, verschobene Operationen und gesperrte OP-Säle. Der Opposition reicht es endgültig: Sie stellen im November-Landtag eine Dringliche Anfrage an LR Bernhard Tilg (VP).

"Es ist absolut Feuer am Dach", fand Liste Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider klare Worte und ergänzt: "Die Medizinische Universität Innsbruck (MUI) und die Tirol Kliniken konnten nach wie vor ihre Streitereien nicht beiseite legen - im Gegenteil: Die Causa droht zu eskalieren, eine optimale Versorgung der Patienten ist mittlerweile in Gefahr."

Missstände an der Pathologie ...

Die Bekanntgabe von Seiten der Tirol Kliniken, dass sie sich vom Institut für Pathologie der Medizinischen Universität Innsbruck zurückziehen werden und eine eigene Pathologie aufbauen wollen, hat Haselwanter-Schneider hart getroffen: "Statt einem Institut mit den besten Ärzten wird es künftig zwei geben. Doppelte Strukturen schaffen jedoch auch doppelte Kosten."

... und an der Kinder-Kardiologie

Auch der Zustand auf der Kinder-Kardiologie sei alarmierend. "Es wandern ständig Ärzte ab. Eltern werden mit ihren kranken Kindern aufgefordert, sich in Linz, Wien oder München behandeln zu lassen. Das kann es doch nicht sein", polterte die Liste Fritz-Klubobfrau. In dieselbe Kerbe schlugen Gerhard Reheis (SP) und Markus Abwerzger (FP): "Von einem ehemals international beachteten Standort ist man zum Mittelmaß geworden - ein tiefer Fall! Bei der Patientenversorgung darf nicht gespart werden."

LR Tilg ist gefordert

Die Schuld für diese Zustände liege nicht beim Ärztepersonal, sondern bei LR Bernhard Tilg (VP). "Wir verlangen umfassende Aufklärung", lautet der Tenor. Von einem Misstrauensantrag gegen den Landesrat wird (noch) Abstand genommen. "Wir erwarten, dass er arbeitet", sagte Abwerzger.

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LR Tilg schiebt einen Teil der Verantwortung auf den Bund

"Etwas irritiert" ist LR Bernhard Tilg über die Vorgehensweise der Opposition. Direkt nach der Pressekonferenz am Dienstag nahm er Stellung und teilte mit: "Es kann nicht sein, dass dem Land Tirol im Gesundheitsbereich ständig der schwarze Peter zugeschoben wird!"

Zu den Vorwürfen im Bereich der Pathologie und der Kinder-Kardiologie teilte Tilg mit: "Schon 2008 begann eine besorgniserregende Entwicklung. Bis heute hat es die Medizinische Universität Innsbruck nicht geschafft, einen neuen Leiter nachhaltig zu berufen. Und dasselbe gilt auch für die Kinder-Kardiologie."

Treffen am 4. Dezember

Die Zusammenarbeit zwischen dem Land, den Tirol Kliniken und der Medizinischen Uni Innsbruck sei nicht eingeschlafen. Am 4. Dezember finde ein Treffen der Aufsichtsräte statt. "Die Kooperation klappt aber nur bei gutem Willen beider Seiten. Man kann den Partner nicht zwingen", sagte Tilg. Und VP-Gesundheitssprecher Stefan Weirather ergänzte: "Die Aussagen der Opposition, wonach es in Tirol nur mehr eine mittelmäßige Versorgung gäbe, sind zurückzuweisen."

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