Nur 2:2 in Frankfurt

Rummenigge erzürnt: “Das war nicht Bayern München”

Sport
16.10.2016 13:42

Der schwache Auftritt bei Eintracht Frankfurt war erst wenige Minuten alt, da trat Karl-Heinz Rummenigge erzürnt vor die Reporter. "So wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, war das nicht Bayern München", sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Fußball-Meisters am Samstag nach dem 2:2 (siehe Video oben).

Die Einstellung habe "nicht gestimmt". "Wir müssen schnell eine andere Gangart zeigen, schon am Mittwoch. Sonst haben wir ein Problem." Augenzeugen hatten schon zur Pause berichtet, dass Rummenigge das bisher schwächste Bayern-Spiel der Saison im VIP-Bereich aufgebracht bis schäumend verfolge, auch wenn er dann hinterher sagte: "Ich sehe keinen Trend. Wir haben jetzt zweimal Unentschieden gespielt." Warum dann diese Fundamental-Kritik? "Man muss den Finger manchmal in die Wunde legen, wenn man sieht, dass da eine Wunde ist."

Irgendwas stimmt nicht bei den Bayern
Diese Wunde mag nicht jedem auf den ersten Blick erkennbar sein. Der Rekordchampion führt die Tabelle weiter an. Und in der Champions League hat er am Mittwoch im Heimspiel gegen PSV Eindhoven die Chance, eine Antwort auf die 0:1-Niederlage bei Atletico Madrid zu geben. Doch gerade dass der Klubboss in einer scheinbar komfortablen Situation einen solchen Weckruf loslässt, zeigt: Irgendetwas stimmt nicht bei diesen Bayern.

Der Leistungsabfall im Vergleich zur Ära Guardiola ist markant. Unter ihrem katalanischen Trainerguru war die Dominanz der Münchener teilweise erdrückend. Noch vor einem Jahr verbarrikadierte sich ein Gegner wie Eintracht Frankfurt aus lauter Respekt vor einem nahezu perfekt aufeinander abgestimmten Team mit elf Mann im eigenen Strafraum.

Laissez-faire statt Kreativität
Ein Eindruck drängt sich auf: Der Übergang vom ständig fordernden Guardiola zum deutlich entspannteren Carlo Ancelotti hat bei David Alaba und Co. nicht etwa mehr Kreativität freigesetzt, sondern ein gewisses Laissez-faire gefördert. Ancelotti steht vor der ersten Bewährungsprobe seiner noch jungen Münchener Zeit. Der erfahrene Italiener verstand es am Samstag, die ersten Diskussionen über seine Arbeit nicht noch größer werden zu lassen, als sie schon sind. Rummenigge habe Recht mit seiner Kritik, sagte der 57-Jährige und kündigte Konsequenzen an. "Die Einstellung meiner Spieler war falsch, sie hat mir nicht gefallen. Das habe ich zu ändern", meinte der frühere Real-Madrid-Trainer.

Erster Bayern-Verfolger ist der von Peter Stöger gecoachte 1. FC Köln, der nach dem Heim-2:1 über Ingolstadt nur noch zwei Punkte hinter dem Titelverteidiger liegt. Die Ingolstädter, deren Ehrentreffer Lukas Hinterseer aus einem Elfmeter erzielte, haderten mit Fehlentscheidungen zugunsten der Kölner. ÖFB-Teamspieler Markus Suttner war verärgert. "Die Schiedsrichter haben eine katastrophale Leistung gebracht. Vielleicht weil der kleine FC Ingolstadt nicht erwünscht ist in der Bundesliga. Wir sind um unsere Arbeit betrogen worden."

Wirbel um Teigl
Wirbel gab es auch in Augsburg - und zwar um ein Fan-Plakat der Heim-Fans gegen ihren eigenen Spieler Georg Teigl. "Winterpause nutzen, Teigl abschieben", stand beim 1:1 gegen Schalke darauf zu lesen.

Ein Teil der Augsburger Anhängerschaft verzeiht dem 25-jährigen Österreicher nicht, dass er sich nach dem verlorenen Auswärtsspiel bei seinem Ex-Verein RB Leipzig vor den Gastgeber-Fans für deren freundliche Begrüßung bedankt hatte. Teigl war mit Leipzig in der vergangenen Saison in die Bundesliga aufgestiegen.

Teigl habe sich für seine damalige Verhaltensweise entschuldigt, betonte Manager Stefan Reuter und bewertet Teigls Aktion, in die Leipziger Fankurve gegangen zu sein, sogar als eine Form von Anstand. "Er ist ein wichtiger Spieler für uns", sagte Reuter und ergänzte: "Ich mag es nicht, wenn Fans Aktionen gegen eigene Spieler starten."

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(Bild: KMM)



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