Die Bezirkshauptstadt Schwaz, die Marktgemeinde Mayrhofen sowie Stumm und Wiesing haben bei der Wahl am 28. Februar eines gemeinsam: Gleich vier Kandidaten rittern jeweils um das Amt des Stadtchefs. Während in Schwaz und Wiesing die amtierenden Bürgermeister erneut antreten, gaben die Stadtchefs in Mayrhofen und Stumm ihren Rücktritt bekannt.
Seit 1997 thront Hans Lintner auf dem Schwazer Bürgermeistersessel. Zuletzt regierte der VP-Politiker mit zwölf Mandataren im 21-köpfigen Gemeinderat und konnte darauf verweisen, dass mehr als 64 Prozent der Wähler ihn zum Bürgermeister kürten.
Da er von seiner Tätigkeit noch lange nicht genug hat, tritt er am 28. Februar erneut an. Doch der Stadtposten in Schwaz ist durchaus heiß begehrt. Denn gleich drei Mitstreiter sagen Lintner den Kampf an: Michael Kirchmair (SPÖ), Hermann Weratschnig (Grüne) und Emil Danler (FPÖ).
Qual der Wahl auch in Wiesing
Ebenso in Wiesing haben die Bürger dieses Mal die Qual der Wahl. Sie müssen sich zwischen den vier Kandidaten Alois Aschberger - amtierender Stadtchef - und Stefan Danzl (beide "Unabhängige Wiesinger Liste"), Hubert Klammer (FPÖ) und der einzigen Frau Maria Chelucci ("Wir für Wiesing") entscheiden.
Fankhauser legt Amt nach 24 Jahren nieder
In zwei Zillertaler Gemeinden gibt es hingegen je vier neue Kandidaten. Nachdem sich Günter Fankhauser, Langzeitbürgermeister von Mayrhofen, nach 24 Jahren aus privaten Gründen in die Pension verabschiedet, kämpfen Hans Jörg Moigg ("Gemeinsam für Mayrhofen"), Franz Eberharter ("Team Eberharter"), Markus Bair ("Unser Mayrhofen") sowie Monika Wechselberger ("Für Mayrhofen") um den begehrten Chef-Sessel.
Auch in Stumm vier Kandidaten
Neben Fankhauser gab auch der 72-jährige Alois Fasching, der die Geschicke im Gemeinderat in Stumm leitet, aus privaten Gründen seinen Rücktritt bekannt. Um den Chefposten rittern nun Johann Taxacher (ÖVP/Parteiunabhängig), Fritz Brandner ("Arbeiter, Angestellte, Gewerbetreibende, Pensionisten"), Ludwig Glaser ("Stumm’s Aktive Zukunft") und Georg Wechselberger (ÖVP).
-----------------------------------------------------------------
Sozialdemokraten setzen auf geballte Frauenpower im Bezirk
Seit der letzten Gemeinderatswahl im Jahre 2010 hat sich bei den Sozialdemokraten im Bezirk einiges verändert. Immer mehr Frauen konnten dazu bewegt werden, sich der Partei anzuschließen und am politischen Geschehen teilzunehmen. Bei der Wahl am 28. Februar stellen sich sogar erstmals drei Frauen als Bürgermeisterkandidatinnen zur Verfügung. So zum Beispiel in Zell am Ziller, wo Annelies Brugger als Bürgermeisterin kandidiert. Bereits seit zwölf Jahren ist sie im Gemeindevorstand tätig, im Herbst 2014 wurde sie sogar zur Bezirksparteivorsitzenden der SPÖ Schwaz gewählt. Auch in Weerberg will erstmals Beatrix Szloboda auf den Thron. Seit Jahren ist sie bei den SPÖ-Frauen aktiv tätig. Die dritte weibliche Kandidatin, die die Sozialdemokratische Partei ins Rennen schickt, ist Maria-Luise Reichholf. Sie geht selbstbewusst in der Gemeinde Weer auf Stimmenfang. Im Vergleich zu 2010 befinden sich bei der SPÖ im Gesamten mehr Frauen auf den Listen. Auch deutlich mehr Jugendliche haben sich im Laufe der vergangenen sechs Jahre dieser Partei angeschlossen.
-----------------------------------------------------------------
Acht Bürgermeister ziehen sich zurück
In acht Gemeinden des Bezirkes wird es einen neuen Bürgermeister geben. So etwa legen Günter Fankhauser (60) und Alois Fasching (72) ihr Amt nieder - siehe oben. Für Max Wasserer (68) aus Bruck, Mathias Eberl (67) aus Finkenberg, Klaus Knapp (73) aus Strass und Friedl Hanser (73) aus Uderns sind das Alter beziehungsweise die lange Amtszeit Gründe, weshalb sie sich aus der Gemeindepolitik verabschieden. Und Hermann Erler (66) aus Tux zieht sich aus gesundheitlichen Gründen zurück. Mit seinem bekannt gegebenen Rücktritt überraschte hingegen Noch-Bürgermeister Stefan Messner (47) aus Achenkirch. Nach zwei Perioden kehrt er in seinen ehemaligen Beruf zurück und arbeitet künftig bei der Raiffeisenbank Achenkirch.
-----------------------------------------------------------------
Keine Auswahl in insgesamt vier Orten
Tirolweit sind es exakt 32 Gemeinden, in denen sich am 28. Februar nur eine Liste der Wahl stellt. Insgesamt vier davon befinden sich im Bezirk Schwaz - und zwar in Brandberg, Gerlosberg, Pill und Schlitters. Am meisten Auswahlmöglichkeiten haben hingegen die Zillertaler. In Fügen stehen den Wählern nicht weniger als sieben unterschiedliche Listen zur Auswahl, in Zell am Ziller sind es immerhin fünf verschiedene Listen. In den folgenden 17 Gemeinden tritt jeweils nur ein Bürgermeisterkandidat an: Brandberg, Buch, Eben, Finkenberg, Fügenberg, Gerlosberg, Hart Hippach, Pill, Ramsau, Rohrberg, Schlitters, Schwendau, Stans, Strass, Stummerberg und Terfens.
-----------------------------------------------------------------
FPÖ und Grüne noch mit Schwierigkeiten
Die Freiheitlichen sowie die Grünen sind im Vergleich zu den anderen Parteien im Bezirk Schwaz weniger präsent. Die FPÖ tritt mit fünf Listen an und stellt in Schwaz, Zell am Ziller und Wiesing jeweils einen Bürgermeisterkandidat. In anderen Gemeinden wie zum Beispiel Weerberg, Vomp und Achenkirch scheiterte die Partei nur knapp mit eigenen Listen. Schwierig war es, vor allem in den kleineren Orten geeignete Kandidaten zu finden. Die Grünen sind mit drei Listen vertreten sowie einer unabhängigen Liste mit einigen grünen Gesicherten und stellen nur in Schwaz einen Bürgermeisterkandidat. Der einzige grüne Gemeinderat im Zillertal, Max Schneider, tritt in Stumm dieses Mal nicht mehr an.
-----------------------------------------------------------------
Zahlen, Daten, Fakten
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.