Verbrenner oder E-Auto

„Kunden sollen entscheiden, was sie fahren wollen“

Steiermark
24.08.2025 07:30

Endlich wieder (zarter) Aufwind für den Autohandel: Die Zahl der Neuzulassungen nahm im ersten Halbjahr auch in der Steiermark zu. Der Anteil der E-Autos wächst aber nur langsam. Händler orten eine „fast religiöse Diskussion“ um Wahl der Antriebsart.

Nein, so richtig rund läuft der Motor im steirischen Autohandel noch immer nicht. Aber nach durchaus heftigen Krisenjahren im Rückspiegel darf nun wieder etwas optimistischer nach vorne geblickt werden. Im ersten Halbjahr 2025 gab es in unserem Bundesland knapp 21.000 Neuzulassungen – das ist eine Steigerung von immerhin 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (siehe auch Grafik).

Der Anteil an alternativen Antrieben (also Hybrid- oder reine Elektromotoren) stieg auf 58,3 Prozent. „Diese Verschiebung relativiert sich aber bei genauerer Betrachtung des Portfolios der Hersteller“, sagt WKO-Spartenobmann Peter Jagersberger. „Denn reine Verbrenner werden ja kaum noch angeboten.“

41 Prozent der Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2025 waren Hybrid-Fahrzeuge.
41 Prozent der Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2025 waren Hybrid-Fahrzeuge.(Bild: Diverse Fotografen honorarfrei)

„Spüren bei E-Mobilität noch immer Verunsicherung“
Der Anteil der Elektroautos ist zwar neuerlich gestiegen (auf 17 Prozent aller Neuzulassungen), aber bei Weitem nicht in dem Ausmaß wie Hybrid-Fahrzeuge. „Bei der E-Mobilität verspüren wir noch immer eine Verunsicherung. Viele Leute wissen nicht, was sie am Ende einer Finanzierung machen sollen, was ihr Auto dann noch wert ist. Allerdings hat sich da bei den Herstellern viel getan, die meisten bieten jetzt auch bei E-Autos einen garantierten Restwert – dazu werden auch die Laufleistungen immer besser“, ist Martin Karner, Geschäftsführer des Autohauses Fior mit insgesamt vier Standorten in der Steiermark, überzeugt.

WKO-Spartenobmann und Chef des gleichnamigen Autohauses Peter Jagersberger.
WKO-Spartenobmann und Chef des gleichnamigen Autohauses Peter Jagersberger.(Bild: Jauschowetz Christian)

Trotz (leicht) steigender Absatzzahlen hängt in der Branche der Himmel aber nach wie vor nicht voller Geigen. „Alle haben zu kämpfen“ stellt Jagersberger klar. „Das Geschäft läuft zwar etwas besser, aber die Ertragslage bleibt herausfordernd.“

Bei Vogl & Co., mit insgesamt 15 Standorten eines der größten heimischen Autohäuser, verweist Geschäftsführer Oliver Wieser darauf, dass es immer auch an der Marke hänge, wie das Geschäft läuft: „Dacia und Renault sind aktuell etwa sehr stark. Der R5 zeigt, dass, wenn das Auto passt, sich auch E-Autos richtig gut verkaufen lassen – und Dacia hat mit dem Bigster voll den Zeitgeist getroffen.“

Oliver Wieser, Geschäftsführer von Vogl & Co.
Oliver Wieser, Geschäftsführer von Vogl & Co.(Bild: Jauschowetz Christian)

„Nur wenn du ein E-Auto kaufst, bist du ein guter Mensch ...“
Letztlich entscheidet also nicht die Politik in Wien oder Brüssel, welches Auto gekauft wird, sondern ein möglichst attraktives Angebot. „Und das ist ja auch gut so. Der Kunde soll entscheiden, was er haben will. Wir lehnen nur die überhitzte und fast religiös geführte Diskussion ab – nach dem Motto, wenn du ein E-Auto fährst, bist du ein guter Mensch, sonst eben nicht“, sagt Jagersberger.

Martin Karner vom Autohaus Fior.
Martin Karner vom Autohaus Fior.(Bild: Jauschowetz Christian)

Übrigens, die landläufige Regel, wonach Herbst und Winter die beste Zeit für den Autokauf sind, gilt laut den Experten längst nicht mehr. Karner: „Mittlerweile gibt es das ganze Jahr über attraktive Aktionen – im Herbst wird’s etwa sicher Angebote, wo die Winterräder inkludiert sind, geben.“

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