Mit "Werbeplakaten"

D: Künstler macht sich über Rechtsextreme lustig

Ausland
24.07.2015 11:14
In der sächsischen Ortschaft Freital machen seit Wochen selbst ernannte Bürgerwehren und Rechtsextreme Stimmung gegen Flüchtlinge. Mit einer Guerilla-Aktion hat jetzt ein anonymer Künstler gegen die fremdenfeindlichen Aktionen protestiert. Er tauschte in einer Nacht-und-Nebel-Aktion an Bushaltestellen Werbeplakate gegen eigens kreierte Plakate, die Motive gegen Rechtsextremismus, etwa "Nazis essen heimlich Falafel", zieren.

"Dies Irae" (lateinisch "Tag des Zorns" - der Anfang eines mittelalterlichen Hymnus vom Jüngsten Gericht) nennt sich der Künstler, der für die Aktion verantwortlich sein soll, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag. In einer Guerilla-Aktion öffnete der oder die Unbekannte die Glaskästen an mehreren Bushaltestellen in Freital und tauschte die darin platzierten Werbeplakate kurzerhand gegen die eigenen aus.

Statt der üblichen Werbebotschaften waren am Donnerstag dann Botschaften wie "Nazis essen heimlich Falafel" oder "Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm. Der Nazi macht es andersrum" in den Öffi-Haltestellen zu lesen. Der anonyme Künstler war zuvor schon in anderen Städten aufgefallen. Die Aktion in Freital nennt er aber auf Facebook "seine größte Intervention in einer verhältnismäßig kleinen Stadt".

Die für die Werbeflächen verantwortliche Firma ließ die Guerilla-Plakate nach wenigen Stunden wieder entfernt, hieß es in dem Bericht. Sie will nun prüfen, wie "Dies Irae" die Werbungen austauschen konnte - denn die Glaskästen sind eigentlich verschlossen.

Rund 40.000 Menschen leben in Freital. In der Stadt, die auch der Wohnort des Pegida-Gründers Lutz Bachmann ist, kommt es seit dem Einzug von Flüchtlingen in ein früheres Hotel immer wieder zu rassistischen Protesten gegen Asylwerber.

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