„Rate, was los ist“

Trumps Konvoi blockiert Macron – der geht zu Fuß

Ausland
23.09.2025 18:21

Der französische Präsident ist nach seiner großen Rede vor der UNO-Vollversammlung von Polizisten in New York aufgehalten worden: Weil der Konvoi des US-Präsidenten freie Fahrt haben sollte. Macron rief seinen Amtskollegen daraufhin am Handy an. Genutzt hatte es ihm aber nicht: Er musste dennoch eine halbe Stunde Umweg nehmen.

Nachdem er die Anerkennung eines Staates Palästina durch Frankreich verkündet hatte, war Macron auf seinem Rückweg zum französischen Generalkonsulat in New York, als sein Wagen aufgehalten wurde. Polizisten versperrten ihm den Weg, wie ein am Dienstag veröffentlichtes Video des Onlinemagazins „Brut“ zeigte. Der Grund dafür: Der Konvoi von Präsident Donald Trump sollte freie Fahrt haben.

Hier ist der skurrile Vorfall auf New Yorks Straßen zu sehen: 

Macron versuchte zunächst, den Polizisten zu bewegen, ihn dennoch die Straße überqueren zu lassen. „Solange er nicht zu sehen ist, können Sie uns doch rüberlassen“, sagte er – ohne Erfolg.

Macron rief Trump an: „Rate, was los ist“
Halb genervt, halb amüsiert stützte er sich dann mit den Ellbogen auf das Absperrgitter und rief den Verursacher der Verkehrsstörung an. „Wie geht‘s dir? Rate, was los ist. Ich muss hier auf der Straße warten, weil deinetwegen alles abgesperrt ist“, sagte Macron zu Trump. Sein Umfeld bestätigte später, dass er tatsächlich mit dem US-Präsidenten telefonierte.

Emmanuel Macron beschwerte sich telefonisch bei seinem Amtskollegen Trump, als dieser wegen ...
Emmanuel Macron beschwerte sich telefonisch bei seinem Amtskollegen Trump, als dieser wegen einer Straßensperre, die wegen des US-Präsidenten errichtet wurde, nicht weiterkam.(Bild: APA/AFP)

Präsident ging schließlich zu Fuß
Macron nahm dann einen anderen Weg, der ihn etwa eine halbe Stunde lang zu Fuß durch die Straßen New Yorks führte. Dabei unterhielt er sich zunächst weiter mit Trump und schlug ihm ein Gespräch mit Vertretern von Katar über die Lage in Gaza vor. Trump hatte Macrons Bemühen um die Anerkennung eines palästinensischen Staates zuvor scharf kritisiert.

Macron-Fan küsste Präsidenten auf Schläfe
Auf dem Weg durch New York ließ Macron sich später noch auf ein Selfie mit einem Pärchen ein. Eine übliche Geste für ihn – ungewöhnlich war allerdings, dass der Mann ihn dabei auf die Schläfe küsste. Dies beunruhigte Macrons Leibwächter, nicht aber den Präsidenten. „Alles gut, Jungs“, sagte er lapidar zu seinen Sicherheitsleuten und verabschiedete sich mit einem Schulterklopfer von dem Mann.

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