Massaker in Dörfern
Rund 150 Tote bei Boko-Haram-Attacken in Nigeria
Ein Angriff von etwa 50 Bewaffneten auf den Ort Kukawa am Tschadsee am Mittwochabend dauerte laut Zeugen etwa vier Stunden, ohne dass Sicherheitskräfte interveniert hätten. "Die Terroristen haben zunächst muslimische Gläubige angegriffen, die in mehreren Moscheen zum Gebet versammelt waren", sagte ein Augenzeuge. "Sie haben die Moscheen umstellt und dann auf die Gläubigen geschossen, vor allem junge Männer und Kinder". Dabei seien fast 100 Menschen getötet worden. Einige der Angreifer hätten Leichen in Brand gesetzt, andere seien zu den Häusern des Dorfes gelaufen und hätten auf die Frauen geschossen.
Augenzeugen und ein Abgeordneter sagten zudem, dass in zwei Dörfern des Teilstaates Borno ebenfalls am Mittwochabend etwa 50 Gläubige erschossen worden seien. "Die Bewaffneten von Boko Haram haben rund 50 Männer getötet und elf weitere verletzt", erklärte der Abgeordnete Mohammed Tahir. "Die beiden Dörfer wurden vollständig zerstört."
Die Angriffe vom Mittwochabend waren die blutigsten seit dem Amtsantritt von Präsident Muhammadu Buhari am 29. Mai. Buhari hat den Kampf gegen Boko Haram zu seiner Priorität erklärt. Die Gruppe kämpft seit Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit dem Jahr 2009 tötete Boko Haram nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 15.000 Menschen.
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