Auto von Zug erfasst

Eltern und drei Kinder bei Unfalldrama gestorben

Österreich
23.05.2015 13:11
Schrecklicher Unfall am Freitagabend in Niederösterreich: Ein mit zwei Erwachsenen und sechs Kindern übervoll besetzter Minivan wurde bei Purgstall an der Erlauf (Bezirk Scheibbs) auf einem unbeschrankten Bahnübergang von einem Zug der Erlauftalbahn erfasst. Dabei kamen fünf Pkw-Insassen ums Leben - die Eltern und drei ihrer Kinder (7, 8 und 11 Jahre alt) -, die übrigen drei Kinder wurden schwer verletzt. Die zwei Mädchen und der Bub im Alter von 4, 5 und 12 Jahren mussten operiert werden.

Die nach Linz in Krankenhäuser transportierten Mädchen seien stabil, sagte Polizeisprecher Johann Baumschlager am frühen Samstagnachmittag. Den Zustand des in St. Pölten notoperierten Buben bezeichnete er hingegen als kritisch. Darauf angesprochen, dass sich acht Personen in dem für sieben Insassen zugelassenen Seat Alhambra befunden hatten, reagierte Baumschlager mit klaren Worten: "Das wird aufgrund der Tragödie zur Nebensache."

Das Unglück hatte sich laut ÖBB um 18.48 Uhr auf einem mit Stopptafel und Andreaskreuz gesicherten, aber eben unbeschrankten Bahnübergang ereignet. Wie Polizeisprecher Baumschlager mitteilte, war der 26-jährige Pkw-Lenker vor dem Bahnübergang offensichtlich nicht stehen geblieben, der 41-jährige Lokführer hatte keine Chance, den Zusammenstoß auf der Kreuzung zu verhindern. Die Folgen der Karambolage waren fatal.

Der für sieben Personen zugelassene Seat Alhambra wurde vom Zug 7028, bestehend aus zwei Triebwagen und auf der Fahrt von Pöchlarn nach Scheibbs, erfasst und mehr als 90 Meter weit mitgeschleift. Für fünf Insassen des Autos kam jede Hilfe zu spät. Von den weniger als zehn Passagieren der Garnitur, die von Pöchlarn nach Scheibbs unterwegs war, wurde niemand verletzt.

Schwer verletzte Kinder in Krankenhäuser geflogen
Die Einsatzkräfte rückten mit einem Großaufgebot aus: Zwei Feuerwehren standen mit 40 Mitgliedern im Bergungseinsatz, seitens der Rettung waren es die Besatzungen von drei Hubschraubern, zwei Notarztwagen und mehreren Rettungsfahrzeugen. Die zwei schwer verletzten Mädchen wurden laut ÖAMTC ins UKH bzw. AKh Linz geflogen, der zwölfjährige Bub ins Uni-Klinikum St. Pölten. Die Rettungsarbeiten wurden laut Polizei gegen 21.15 Uhr beendet.

Laut "Krone"-Informationen handelt es sich bei den Opfern um ein Elternpaar mit seinen Kindern. Die Familie war demnach zu einem eben erst gekauften Haus in der Nachbargemeinde Feichsen unterwegs gewesen. Angehörige kamen zur Unglücksstelle und wurden vom Kriseninterventionsteam betreut, ebenso wie einige Helfer.

Schwarze Serie fortgesetzt
Das Erlauftal war in der jüngsten Vergangenheit bereits zweimal Schauplatz tödlicher Pkw-Kollisionen mit Zügen gewesen: Am 19. März stieß ein Pkw auf einem unbeschrankten Bahnübergang im Industriegebiet Scheibbs mit einem Zug zusammen. Dabei starben zwei Frauen im Alter von 60 und 84 Jahren. Am 17. April übersah ein 21-jähriger Pkw-Lenker bei Dunkelheit und schlechtem Wetter einen herannahenden Triebwagen, seine ebenfalls 21 Jahre alte Beifahrerin erlag knapp zwei Wochen später ihren Verletzungen. Nach der Tragödie vom Freitag kamen damit im Unglücksgebiet innerhalb von zwei Monaten acht Menschen ums Leben.

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