Streit um Lösegeld
Italienerinnen nach Geiselhaft wieder zu Hause
Die Italienerinnen wurden von Außenminister Paolo Gentiloni am Flughafen begrüßt. Die 20 und 21 Jahre alten Nothelferinnen wurden rasch in das Flughafengebäude gebracht und zunächst medizinisch untersucht.
Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die Ende Juli nahe Aleppo verschleppten Frauen wieder in Freiheit sind. Über die Umstände gab es zunächst keine Informationen. Die italienischen Behörden leiteten Ermittlungen zu der Entführung ein.
Nach der Entführung hatte sich die radikalislamische Al-Nusra-Front zu der Tat bekannt. Die Gruppe ist ein Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. Im Dezember war ein offenbar mehrere Wochen zuvor aufgenommenes Video aufgetaucht, in dem die beiden Helferinnen in schwarzen Kleidern und mit Kopftüchern zu sehen waren. Eine von ihnen rief ihre Regierung auf, sie nach Hause zu holen.
Wirbel um Lösegeldzahlung
In Italien brach am Freitag ein politischer Streit über eine mögliche Lösegeldzahlung für die Frauen aus. Laut dem Fernsehsender von Dubai, Al Aan, wurden zwölf Millionen Dollar für die Freilassung der Helferinnen gezahlt. Das Außenministerium in Rom kommentierte die Gerüchte nicht.
Der Chef der rechtskonservativen Oppositionspartei Lega Nord, Matteo Salvini, will im italienischen Parlament eine Anfrage einreichen, um zu ergründen, ob Lösegeld gezahlt wurde. "Sollte Lösegeld gezahlt worden sein, muss man wissen, dass das zur Finanzierung der Kidnapper und des Terrorismus beitragen wird", kommentierte der Vizepräsident des Senats und Lega-Spitzenpolitiker Roberto Calderoli. Er kritisierte auch die beiden jungen Helferinnen: "Wer in seinem jugendlichen Enthusiasmus helfen will, kann es auch zu Hause tun, indem er den vielen hilfsbedürftigen Senioren und Kindern hilft."
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