50 Cent, der selten eine Miene verzieht, erweist sich als kongeniale Besetzung für den erwachsenen Marcus. Bei den Dreharbeiten hatte der harte Bursche nach eigener Aussage am meisten Mühe, wenn es darum ging, glaubwürdig zu weinen. Um sich in die richtige Stimmung zu versetzen, wandte der Erfolgsmensch einen Trick an: Er dachte daran, wie es wäre, wenn er versagen würde.
Fressen oder gefressen werden
Der Filmtitel "Get Rich Or Die Tryin'" (Werde reich oder stirb bei dem Versuch, es zu werden) charakterisiert, wie schon das gleichnamige Debüt-Album des Rappers, sehr markant seine Weltanschauung: fressen oder gefressen werden. Der 30-Jährige hat sich das Streben nach Reichtum auf die Fahnen geschrieben, und musste dafür vor einigen Jahren beinahe mit dem Leben bezahlen. In seiner Autobiografie liest sich das so: "Nachdem neun Mal aus nächster Nähe auf mich geschossen worden war und ich nicht starb, dachte ich, dass ich wohl einen Zweck im Leben erfüllen sollte."
Für sein Kino-Debüt fand 50 Cent in Jim Sheridan einen Regisseur, der sich seit Jahren mit der HipHop-Kultur beschäftigt. Zusammen mit Drehbuchautor Terence Winter, der bereits einige Folgen der TV-Gangstersaga "Die Sopranos" schrieb, zeichnet Sheridan ein düsteres Bild der amerikanischen Vorstädte, das sein Hauptdarsteller mit eigens für den Film geschriebenen Rap-Songs untermalt hat.
Heftige Proteste gegen Filmplakat
In den USA löste das Filmplakat, das den Hauptdarsteller mit Mikrofon und Revolver zeigt, bereits vor der Premiere heftige Diskussionen aus. Nach Protesten von Bürgerrechtlern, die in dem Bild eine Verherrlichung von Drogenhandel und Bandenmilieu sahen, entfernte der Verleih mehrere Plakate in der Nähe von Schulen.
Ein trauriges Ereignis, das den Filmstart von "Get Rich Or Die Tryin'" überschattete, bestärkte die Kritiker. Anfang November 2005 kam es in einem Kino in Pittsburgh zu einer Schießerei, bei der ein Mann starb. Aus Furcht vor weiteren Gewaltausbrüchen verzichtete der Kinobetreiber darauf, den Film weiter vorzuführen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.