370-Meter-Brocken

Kommt ein Asteroid der Erde gefährlich nahe?

Wissenschaft
10.12.2014 08:54
Geht es nach dem russischen Astrophysiker Wladimir Lipunow, dann könnte ein erst Ende Oktober entdeckter Asteroid der Erde gefährlich nahe kommen. Der rund 370 Meter große Brocken aus dem All ändere aufgrund der Gravitation der Planeten ständig seine Flugbahn und müsse daher genauer unter die Lupe genommen werden, warnt Lipunow.

Der Brocken, der den Namen 2014 UR116 trägt, würde bei einem Einschlag großflächige Verwüstungen anrichten, erklärt Lipunow in einer Dokumentation, die vor wenigen Tagen auf der Website der russischen Weltraumbehörde Roskosmos veröffentlicht wurde. Eine Kollision mit der Erde in den nächsten Jahrzehnten stehe zwar nicht bevor, auf lange Sicht könne eine solche aber nicht ausgeschlossen werden, meint der Wissenschaftler.

Asteroid wurde Ende Oktober entdeckt
Sollte der Asteroid mit unserer Erde kollidieren, dann wären die Auswirkungen nach Lipunows Berechnungen bis zu 10.000 Mal stärker als die atmosphärische Explosion eines Meteoriten über der russischen Stadt Tscheljabinsk am 15. Februar 2013, deren Energie von Experten auf etwa 400 bis 600 Kilotonnen TNT-Äquivalent geschätzt wurde, so Lipunov. Entdeckt wurde 2014 UR116 mithilfe von MASTER (Mobile Astronomical System of Telescope-Robots), einem automatisierten Teleskop in Kislowodsk im Kaukasus, am 27. Oktober dieses Jahres, als er in einer Entfernung von knapp 1,5 Millionen Kilometern an der Erde vorbeiflog.

Experten der US-Weltraumbehörde NASA widersprechen Lipunow: Theoretisch könne 2014 UR116 zwar mit Erde, Mars oder Venus kollidieren, die Gefahr eines Zusammenstoßes sei aber äußerst gering, beruhigt sie auf ihrer Website. Ihren Berechnungen zufolge ist eine Kollision mit der Erde oder einem anderen Planeten in den nächsten 150 Jahren praktisch ausgeschlossen.

ESA und NASA verstärken Asteroiden-Suche
Grundsätzlich werden Asteroiden, die der Erde nahe kommen, ab einem Durchmesser von 30 Metern als gefährlich eingestuft. Von ihnen sind bis dato knapp 10.000 bekannt. Deshalb verstärken die europäische Weltraumbehörde ESA sowie die NASA die Suche nach großen Exemplaren mit Teleskopen etwa in Arizona, auf Hawaii oder auf Teneriffa. Mit ihnen wollen sie potenziell für die Erde gefährliche Asteroiden möglichst früh entdecken.

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