Wahl in Bolivien

Evo Morales als Präsident im Amt bestätigt

Ausland
13.10.2014 05:55
Boliviens Staatschef Evo Morales ist bei der Präsidentenwahl am Sonntag laut Hochrechnungen im Amt bestätigt worden. Der Linkspopulist wurde demnach mit mehr als 60 Prozent der Stimmen für eine dritte Amtszeit gewählt und muss daher nicht in die Stichwahl.

Umfrageinstituten zufolge gewann Morales alle Regionen mit Ausnahme der nordöstlichen Provinz Beni. Sein größter Herausforderer, der Zementmogul Samuel Doria Medina, landete weit abgeschlagen hinter ihm. Auch im Kongress, der ebenfalls am Sonntag neu gewählt wurde, kann Morales den Hochrechnungen zufolge mit einer starken Mehrheit rechnen. Nach Bekanntwerden der Zahlen strömten Tausende Anhänger Morales' in der Hauptstadt La Paz zum Präsidentenpalast, um seine Siegesrede zu hören.

Morales widmet Sieg Fidel Castro und Hugo Chavez
"Dies ist der Triumph der Antikolonialisten und Antiimperialisten", sagte Morales in der Rede. Er widmete seinen Sieg dem kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro, dem verstorbenen venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez und allen "antiimperialistischen und antikapitalistischen Führern". Morales war 2006 als erster indigener Politiker an die Spitze eines lateinamerikanischen Staates gewählt worden und hat sich seither mit tiefgreifenden Reformen und scharfer Kritik an der US-Außenpolitik einen Namen gemacht.

Von Experten angesagter Kollaps fand nicht statt
Seine Regierung hat die Öl-, Gas-, Wasser-, Bergbau- und Telekommunikationssektoren verstaatlicht und die Sozialhilfe für Kinder, Ältere und Schwangere deutlich ausgebaut. Zudem hat er die Rechte indigener Gruppen gestärkt, denen 65 Prozent der Bevölkerung angehören.

Anders als von vielen Ökonomen vorhergesagt, führten die Reformen nicht zum Kollaps, sondern brachten dem verarmten Andenstaat kräftige Wachstumsraten. Im vergangenen Jahr waren es 6,8 Prozent, dieses Jahr werden fünf Prozent erwartet.

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