Einkaufen ist gesellschaftlich akzeptiert und wird von der Werbung angefacht. „Die Grenzen zwischen Kauflust und Kaufsucht sind fließend“, weiß Tölk. „Jeder hat schon einmal etwas erstanden, um sich für Ärger zu trösten. Wird das aber zur Gewohnheit, sollte man professionelle Hilfe suchen.“
Glücksmoment folgt innere Leere
Typisch für Kaufsüchtige: Dem kurzen Glücksmoment folgen - wie bei einer Droge - innere Leere, Schuldgefühle und Depressionen. Die angeschafften Waren werden gar nicht benützt und verschenkt oder sie stapeln sich daheim. Dazu kommt die finanzielle Belastung die Schuldenfalle klappt allzu leicht zu. Und das Problem wird gern verschleiert: „War ein Schnäppchen“ oder „Sonderangebote muss man nutzen“.
Nicht nur Frauen betroffen
Übrigens sind nicht nur Frauen betroffen, die Männer haben aufgeholt und stellen etwa 40 Prozent der Betroffenen. Aber während das weibliche Geschlecht gerne Kleidung, Schmuck, Schuhe oder Kosmetika anhäuft, verfallen die Herren eher technischen Geräten und Tonträgern.
Hilfe ist aber möglich. Tölk: „Einsicht ist der erste Schritt aus dem Teufelskreis. Mit Therapeuten werden Strategien entwickelt, wieder Lebensfreude zu empfinden und der Sucht zu entkommen.“ Auch Selbsthilfegruppen geben Halt.
Foto: Erich Petschenig
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