Die Österreicherinnen hatten sich nach den 3:1-Siegen in Viertel-und Semifinale gegen Ungarn bzw. Polen viel vorgenommen und setzten das vorerst auch um. Sofia Polcanova legte mit einer konzentrierten Leistung und einer 2:0-Führung gegen Shan Xiaona los, ging aber doch noch als Verliererin von der Platte. Genauso erging es danach Liu Jia gegen Han Ying im Duell von Europas Nummer zwei mit der Nummer eins. Damit war ein 0:2-Rückstand und kaum noch Hoffnung auf einen ÖTTV-Sieg gegeben.
Auf Position drei hatte ÖTTV-Cheftrainer Liu Yan Jun wie schon in der Gruppenbegegnung Li Qiangbing statt wie sonst Amelie Solja nominiert und verhinderte damit ein Schwestern-Duell. Petrissa Solja hatte jedenfalls mit Li um einiges weniger Mühe als bei ihrem 3:2-Sieg wenige Tage davor und ließ Österreichs Nummer vier keinen Satz.
Enttäuscht war keine Spielerin
Bei den Österreicherinnen war nach der Niederlage jedenfalls nichts von Enttäuschung zu merken. "Natürlich wollten wir das Finale gewinnen, aber wir haben alles gegeben und können uns nichts vorwerfen", erklärte Liu Jia. "Die Deutschen sind einfach eine Klassemannschaft. In den ersten beiden Spielen hat das nötige Quäntchen Glück gefehlt, aber es gibt keinen Grund traurig zu sein. Wir können auf das Erreichte stolz sein."
Die 32-Jährige fügte mit einem Augenzwinkern noch an, dass nun für das nächste Jahr noch Platz nach oben sei. Auch Polcanova zog eine positive Bilanz: "Ich bin rundum glücklich. Eine Medaille war unser großes Ziel. Wenn jemand vor der EM gesagt hätte, wir gewinnen Silber, dann hätte ich das sofort genommen." Das ÖTTV-Damen-Team war so ausgeglichen wie noch nie, eine gebürtige Österreicherin im Kader hat aber gefehlt. Bei den Siegerinnen hat mit Petrissa Solja aber auch nur eine gebürtige Deutsche gespielt.
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