20-Jähriger in Haft

Mord Bad Reichenhall: Motiv noch völlig unklar

Österreich
06.08.2014 15:42
Nach der Festnahme eines 20 Jahre alten Verdächtigen im Fall des Raubmordes von Bad Reichenhall hat die Polizei am Mittwochnachmittag Details zum derzeitigen Ermittlungsstand bekannt gegeben. Über ein mögliches Motiv des jungen Bundeswehrsoldaten aus Rheinland-Pfalz, der seit Anfang April 2013 in Bad Reichenhall stationiert war, ist aber noch nichts bekannt. Der Verdächtige wurde bisher offenbar noch nicht vernommen.

"Wir sind aber überzeugt, die Person gefasst zu haben, die die Überfälle begangen hat", sagte Wolfgang Giese von der Staatsanwaltschaft Traunstein bei einer Pressekonferenz. "Wir sind auch überzeugt, dass die Bevölkerung in und um Bad Reichenhall aufatmen kann."

Der junge Mann steht im Verdacht, einen 72-jährigen Pensionisten in der Nacht nach dem Finale der Fußball-WM auf der Straße ermordet und kurz darauf eine junge Frau auf dem Nachhauseweg überfallen zu haben. Die 17-Jährige erlitt dabei schwere Schnittverletzungen. Sie musste auf die Intensivstation des Landeskrankenhauses Salzburg gebracht werden.

Hinweise verdichteten sich
Nach der Festnahme und späteren Enthaftung zweier Verdächtiger in den vergangenen Tagen hatten sich die Hinweise auf den 20-jährigen Soldaten immer mehr verdichtet. So war Ende Juli die Tatwaffe in einem Gebüsch entdeckt worden - ein Kampfmesser mit rund 18 Zentimeter langer Klinge. "Das Messer findet auch bei der Bundeswehr Verwendung", sagte Hans-Peter Butz, Leiter der Sonderkommission "14. Juli".

Routinebefragungen in der Kaserne führten dann zu dem Verdächtigen. In seinem Spind fanden die Ermittler Privatkleidung des 20-Jährigen, an denen sich Blutspuren der beiden Opfer befanden. Zudem entdeckten die Beamten auch eine leere Messerscheide.

Allerdings hatte sich der 20-Jährige bereits am 22. Juli mit dem Flugzeug nach Norwegen abgesetzt. Am Dienstag um 16 Uhr erging dann ein internationaler Haftbefehl, nur eineinhalb Stunden später wurde der Verdächtige von einer Streife zu Fuß auf der Straße in der Nähe von Trondheim kontrolliert. Der Mann war mit Rucksack und Schlafsack im Land wandern und ließ sich widerstandslos festnehmen. Er sitzt in Norwegen im Gefängnis.

Auslieferung angestrebt
Der Verdächtige ist zwar polizeilich kein Unbekannter, er sei aber bisher nur wegen kleinerer Eigentumsdelikte in Erscheinung getreten: "Es gibt nichts, was auf einen derartigen Gewaltausbruch hinweisen würde", sagte Butz.

Jetzt wird eine Auslieferung des Verdächtigen angestrebt. "Die Ermittlungsarbeit ist noch nicht zu Ende, dem Täter muss die Tat erst bewiesen werden. Noch ist nicht bekannt, ob sich der Verdächtige gegenüber den Kollegen in Norwegen zur Tat geäußert hat. Die Beweggründe liegen noch weitgehend im Dunklen", so Staatsanwalt Giese. Nun stände eine Reihe rechtsmedizinischer Untersuchungen bevor.

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