Anklage eingebracht

Notsignal von Sechsjähriger: Mann muss vor Gericht

Wien
05.12.2025 14:07

Die Ereignisse rund um eine Wiener Familie vom vergangenen Wochenende nehmen nun einen offiziellen Rechtsweg: Der 39-jährige Stiefvater, der nach einem Notsignal seiner sechsjährigen Stieftochter festgenommen wurde, ist mittlerweile von der Staatsanwaltschaft Wien angeklagt. Dem Mann werden schwere Nötigung und Freiheitsentziehung vorgeworfen, die Verhandlung am Landesgericht für Strafsachen ist für den 16. Dezember angesetzt.

Der gebürtige Iraker, der keinen festen Wohnsitz in Wien hat und bereits einschlägig vorbestraft ist, befindet sich seit seiner Festnahme in der Justizanstalt Josefstadt in Untersuchungshaft.

Gegen Willen ins Auto gezwungen
Laut Strafantrag soll der Mann seine Partnerin und die beiden Kinder – eine Sechsjährige und ein Säugling – am vergangenen Wochenende gegen ihren Willen in sein Auto gezwungen und die Frau dabei mit einem Messer bedroht haben. Rund eine Stunde soll er die drei quer durch Wien gefahren haben.

(Bild: P. Huber)

Der Verteidiger des Mannes, Sebastian Lesigang, bestreitet die Vorwürfe: „Er hat keine Straftat gesetzt. Weder habe er die Frau und die Kinder bedroht, noch zum Einsteigen gezwungen. Er hat selbst die Polizei verständigt, nachdem es zu einem Auffahrunfall kam.“

SOS-Signal der Tochter rettete Familie
Die Mutter der Kinder hatte bereits zuvor eine einstweilige Verfügung gegen den Angeklagten erwirkt. In diesem Zusammenhang hatte sie der Sechsjährigen das SOS-Signal für häusliche Gewalt beigebracht – genau dieses Signal brachte die Polizei auf die Situation aufmerksam, als sie die verängstigte Familie bei einem Blechunfall am Neubaugürtel entdeckte.

Bei der Kontrolle des Autos wurden drei Messer gefunden, eines davon in einem Kinderwagen.

Dank der Aufmerksamkeit des Kindes und des zufälligen Verkehrsunfalls konnte Schlimmeres verhindert werden. Nun wird sich zeigen, wie das Gericht den Vorfall bewertet.

Hilfeangebote des Vereins AÖF: Die Frauen-Helpline gegen Gewalt 0800/222-555 steht rund um die Uhr, mehrsprachig, anonym und kostenlos allen Frauen, Angehörigen und Interessierten zur Verfügung: www.frauenhelpline.at ; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at

Die Wiener Polizei ist Ansprechpartner für Personen, die Gewalt wahrnehmen oder selbst Opfer von Gewalt sind. Der Polizei-Notruf ist unter der Nummer 133 jederzeit erreichbar. Die Kriminalprävention des Landeskriminalamt Wiens bietet darüber hinaus persönliche Beratungen unter der Hotline 0800/216346 an.

Weitere Anlaufstellen für Gewaltopfer: Gewaltschutzzentrum Wienhttps://www.gewaltschutzzentrum.at/wien/ 01/585-32-88 – 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 – Wiener Frauenhaus-Notruf 057722 – Österreichische Gewaltschutzzentren: 0800/700-217)

Onlineberatung HelpChat „Halt der Gewalt“ (tägl. 18-22 Uhr und jeden Fr. von 9-23 Uhr): https://haltdergewalt.at)

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