Im Bezirk Tulln gehen die Wogen schon frühmorgens hoch: Um 7.23 steigen Schulkinder in Atzenbrugg aus, doch der Anschlussbus kommt entweder zu früh oder wartet nicht. „Hier besteht Handlungsbedarf!“, schimpfen die Eltern.
Eigentlich geht es ja nur um vier Minuten und zwei Kilometer: In Atzenbrugg im Bezirk Tulln verkehrt täglich die NÖ-Buslinie 470 (St. Pölten – Zwentendorf), lässt die Kinder aussteigen, damit sie in die andere Linie 446 (Krems – Sieghartskirchen) umsteigen, die fast direkt zur Schule in Heiligeneich fährt. Trotzdem stehen Schulkinder der NMS Heiligeneich regelmäßig an einer leeren Haltestelle, sie müssen sich schließlich zu Fuß über die Landstraße auf den Weg machen.
Herr P., der eigentlich sein Kind für die 1. Klasse anmelden will, spricht den Ärger mehrerer Eltern aus: „Der eine Bus ist oft schon früher dran und wartet nicht auf den 470er.“ Damit die Kinder nicht bei Sturm, Regen und Finsternis eine halbe Stunde gehen müssen, steht oft für die Eltern eine Fahrt mit dem Auto zur Schule auf dem Programm.
Schule ist beliebt in der Umgebung
Genau geht es um die Gemeinden Würmla, Atzenbrugg, Michelhausen und Reidling, aus denen einige Kinder bis nach Heiligeneich zur Schule pendeln. Diese biete ein sehr gutes Lehrangebot, „mit einem Fokus auf gute Allgemeinbildung als Top-Alternative zu einem Gymnasium“, heißt es aus dem Umfeld. Nicht nur Eltern, auch Gemeindepolitiker aus den umliegenden Ortschaften schlagen deshalb bei der NÖVOG bereits seit Jahren Alarm.
Der Linienbus im Anschluss ist so eng getaktet, dass es sich mit dem Umsteigen nicht mehr ausgeht.
Vater über die Busverbindung in Tulln
Ein landesweites Problem?
Bei der Niederösterreichischen Verkehrsorganisation (kurz NÖVOG), die für die Buslinien zuständig ist, weiß auch schon länger um das Problem. Einfach die Linie 470 um zwei Kilometer direkt zur Schule zu legen, ginge aktuell nicht. Ein Sprecher meint, dass die Schule auch für Kinder, die von weiter weg hinpendeln, gut erreichbar sei. Trotzdem verstehe man den Ärger der Eltern.
Im öffentlichen Linienverkehr ist es nicht möglich, immer und von jeder Richtung Dirketverbindungen herzustellen.
NÖVOG
Am Land stünde natürlich nicht wie in der Stadt an jeder Haltestelle immer jemand – eventuell kommt daher ein Bus manchmal früher an der nächsten Haltestelle an. Es sind zwar nur ein paar Minuten – für die jeweiligen Eltern geht es aber hier auch um die Entscheidung zwischen mehreren Schulen im Umkreis, die genauso erreichbar sind. Die NÖVOG werde, hieß es zur „Krone“, von nun an die Pünktlichkeit der Buslinien einmal beobachten.
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