Ultimatum abgelehnt

Maduro donnert: Kein „Sklavenfrieden“ mit den USA

Außenpolitik
02.12.2025 07:58

Die Spannungen zwischen Venezuela und den USA nehmen weiter zu:  Staatschef Nicolás Maduro hat sich vor Tausenden Anhängern in Caracas gegen einen „Sklavenfrieden“ gewandt. Zuvor hatte er ein Ultimatum von US-Donald Trump verstreichen lassen.

„Wir wollen Frieden, aber Frieden mit Souveränität, Gleichheit und Freiheit“, erklärte Maduro bei der Kundgebung am Montag in der venezolanischen Hauptstadt. „Wir wollen keinen Sklavenfrieden, keinen Kolonialfrieden“, donnerte der linksgerichtete Staatschef in Richtung der USA.

Die Spannungen zwischen den beiden Ländern hatten sich verschärft, nachdem US-Präsident Donald Trump den Luftraum über Venezuela am Samstag für „geschlossen“ erklärt hatte. Der US-Präsident telefonierte nach eigenen Angaben inzwischen aber mit Maduro. Am Montag wollte Trump mit seinem Sicherheitsstab über das weitere Vorgehen beraten. Zum Inhalt der Gespräche machte das Weiße Haus zunächst keine Angaben.

Maduro (am Montag auf einer Kundgebung in Caracas) will durchschaut haben, was die USA mit ihren ...
Maduro (am Montag auf einer Kundgebung in Caracas) will durchschaut haben, was die USA mit ihren Militäraktionen bezwecken.(Bild: AFP/JUAN BARRETO)

Trump umfassenden Forderungskatalog vorgelegt
Laut von der Nachrichtenagentur Reuters zitierten Quellen soll Maduro von Trump in einem vorherigen Telefonat im November im Gegenzug für einen Rücktritt umfassende Forderungen erhoben haben: So habe er nicht nur ein sicheres Verlassen des Landes, sondern auch eine Amnestie für sich und seine Familie verlangt haben. Eine weitere Forderung war demnach das Aufheben von Strafmaßnahmen gegen mehr als 100 Regierungsbeamte, die von den USA unter anderem des Drogenhandels bzw. der Verletzung von Menschenrechten beschuldigt werden. Bis zu Neuwahlen sollte außerdem Maduros Vizepräsidentin Delcy Rodríguez die Regierungsgeschäfte führen.

Trump soll die meisten dieser Forderungen abgelehnt und Maduro samt Familie ein Ultimatum zum Verlassen Venezuelas in ein Land dessen Wahl gestellt haben. Diese Frist soll am Freitag abgelaufen sein, wonach Trump mit der Sperre des Luftraums reagierte.

„Psychologischer Terrorismus“ der USA
Bei der Kundgebung am Montag sagte Maduro, sein Land erleide seit 22 Wochen „eine Aggression, die als psychologischer Terrorismus bezeichnet werden kann“. Die USA stellten Venezuela seit 22 Wochen „auf die Probe“. Das venezolanische Volk habe in dieser Zeit „seine Liebe zum Vaterland unter Beweis gestellt“, fügte Maduro hinzu.

Vizepräsidentin Delcy Rodríguez sagte, Venezuela führe einen Kampf, „um sein Land, seine Souveränität und seine Ressourcen zu verteidigen“. Parlamentspräsident Jorge Rodríguez rief die Menschen dazu auf, trotz der „Drohungen“, der „dummen Strategien der psychologischen Kriegsführung“, der „Lügen“ und „Verleumdungen“ auf die Straße zu gehen, um „die Freude und das Vaterland zu verteidigen“.

Drohgebärden vor der Küste
Seit September haben die USA mehrere Kriegsschiffe und den größten Flugzeugträger der Welt vor der Küste Venezuelas in Stellung gebracht. Zudem greifen die US-Streitkräfte auf Befehl Trumps immer wieder die Boote mutmaßlicher Drogenschmuggler in der Karibik und im Ostpazifik an. Maduro behauptet, die US-Regierung wolle ihn stürzen und sich die venezolanischen Ölvorräte sichern.

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