Brüchige Waffenruhe
Israels Heer griff Hisbollah-Anführer in Beirut an
Die israelische Armee hat am Sonntag laut eigener Aussage einen „führenden Hisbollah-Terroristen“ in Beirut angegriffen. Libanesische Medien berichteten von einem Angriff auf eine Wohnung, bei dem mindestens ein Mensch getötet worden sei. 25 weitere wurden verletzt.
Bei dem Angriff im südlichen Beiruter Vorort Haret Hreik sei auch erheblicher Schaden an benachbarten Gebäuden und Autos auf der Straße entstanden. Die israelische Armee sagte, dass es sich um einen „gezielten Schlag gegen einen führenden Hisbollah-Terroristen (...)“ gehandelt habe. Haitham Ali Tabatabai sei die „Nummer zwei“ innerhalb der Miliz, die von der iranischen Führung unterstützt wird. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht, die US-Regierung hatte 2018 eine Belohnung für die Ergreifung von Tabatabai ausgesetzt.
Es war der erste israelische Angriff im Großraum Beirut seit Monaten. „Wer die Hand gegen Israel erhebt, dem wird die Hand abgeschlagen“, drohte Israels Verteidigungsminister Israel Katz. Man werde eine Rückkehr zur Realität vor dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 nicht zulassen.
Israels Militär und die Hisbollah hatten sich im November 2024 nach mehr als einjährigem Beschuss auf eine Waffenruhe geeinigt. Dennoch greifen die Israelis immer wieder Ziele im Libanon an. Beide Seiten werfen sich Verstöße gegen die Vereinbarung vor. Im September vergangenen Jahres hatte die israelische Luftwaffe den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet. Im Jänner 2024 kam der zweithöchste Anführer der palästinensischen Terrororoganisation Hamas im Ausland, Saleh al-Arouri, bei einer Explosion in Beirut ums Leben.
Netanyahu will weiter gegen Hisbollah vorgehen
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte am Sonntag, alles unternehmen zu werden, um ein Wiedererstarken der Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz zu verhindern. Er habe die Attacke auf Empfehlung des Verteidigungsministers und Militärchefs angeordnet. Auch die Waffenruhe mit der Hamas im Gazastreifen, die erst am 10. Oktober in Kraft trat, ist brüchig. Allein am Samstag wurden mindestens 22 Menschen bei israelischen Angriffen getötet. Israels Armee spricht von Reaktionen auf palästinensische Verstöße gegen die Waffenruhe und Angriffe auf ihre Truppen, die noch mehr als die Hälfte des Küstenstreifens kontrollieren.
Am Sonntag ist eine Delegation der Hamas zu Gesprächen mit Vermittlerinenn und Vermittlern nach Kairo gekommen. Dabei soll es um die jüngste Eskalation sowie den Übergang zur zweiten Phase des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump gehen.
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