Der Verkehrsclub warnt vor den steigenden Kosten für die Sanierung des Straßennetzes in Vorarlberg – und fordert unter anderem, dass die Sanierung alter Straßen dem Bau neuer Verkehrsverbindungen vorzuziehen ist.
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) warnt vor massiv steigenden Kosten im Bereich der Straßensanierung. Die ohnehin schon angespannten Budgets von Bund, Ländern und Gemeinden würden dadurch zusätzlich belastet werden. Zudem „werden die Schäden durch Starkregen, Murenabgänge und Hitze infolge des Klimawandels zunehmen. Rechnungshofberichte kritisieren den schlechten Zustand von Landesstraßen. Statt Neubau sind im Interesse der Verkehrssicherheit verstärkte Investitionen in die Instandhaltung des Straßennetzes notwendig“, fordert Michael Schwendinger vom VCÖ.
Insbesondere der Lkw-Verkehr sorgt für Schäden an den Straßen: So belastet ein 26-Tonnen-Lkw mit drei Achsen die Straßen so stark wie 26.000 Pkw, rechnet der VCÖ vor. Auch am 810 Kilometer langen Landesstraßennetz in Vorarlberg hat in den vergangenen Jahrzehnten der Lkw-Verkehr stark zugenommen. Zudem ist laut Schwendinger jede achte Brücke in einem schlechten Zustand.
Sonder-Dividende und Maut-Ausweitung
Ihren Tribut fordert auch die Zersiedelung der vergangenen Jahrzehnte in Vorarlberg, diese hat das Gemeindestraßennetz auf über 2000 Kilometer aufgebläht. „Angesichts der prekären Budgetlage sind drei Maßnahmen vordringlich. Erstens muss auf allen Ebenen allein schon aus Verkehrssicherheitsgründen die Sanierung des Straßennetzes absoluten Vorrang vor dem Bau neuer Straßen haben. Zweitens sind Landes- und Gemeindestraßen wichtige Zubringer für die Autobahnen und Schnellstraßen, weshalb in den kommenden zehn Jahren eine Sonderdividende der Asfinag an die Bundesländer und Gemeinden für die Sanierung ihrer Straßen ausbezahlt werden soll. Drittens sind die Straßenschäden verursachergerechter zu verrechnen, indem die Lkw-Maut auf Landesstraßen ausgeweitet wird“, erklärt Schwendinger dazu. Zudem empfiehlt er, das Straßennetz besser „intelligent zu erhalten“, anstatt weiter auszubauen. Ansonsten würde ein infrastruktureller Rückschritt drohen.
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