Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko will das Mobilisierungsalter von 25 auf 23 oder 22 Jahre senken. Hintergrund ist der Mangel an Streitkräften. „Momentan kannst du in der Ukraine erst ab 25 mobilisiert werden. Man könnte es um ein oder zwei Jahre absenken – auf 23 oder 22“, sagte der Politiker in einem Interview.
Zudem seien zu viele wehrpflichtige Ukrainer aus dem Land geflohen. Erst im August hatte die ukrainische Regierung Männern bis zum Alter von einschließlich 23 Jahren die Ausreise gestattet, was zu einer neuen Fluchtwelle aus dem Kriegsland führte. Wehrpflichtige Männer zwischen 24 und 60 Jahren dürfen weiterhin nur in Ausnahmefällen das Land verlassen.
Im September sind so viele Menschen aus der Ukraine in die EU geflohen wie seit zwei Jahren nicht mehr. Viele geflüchtete Ukrainer können in der EU arbeiten und erhalten Sozialleistungen und medizinische Versorgung, ohne Asyl beantragen zu müssen. Erst kürzlich haben die EU-Staaten den Schutzstatus bis März 2027 verlängert.
Promis rufen oft zum Kriegsdienst auf
Im Oktober wurden 20.000 Männer registriert, die Fahnenflucht begingen oder unerlaubt von ihrer Truppe fernblieben. Die Dunkelziffer soll um einiges höher liegen. Zwangsrekrutierungen scheitern oft am Widerstand der Betroffenen und an Solidarität von zufälligen Passantinnen und Passanten.
Prominente Ukrainerinnen und Ukrainer rufen zwar häufig zum Kriegsdienst auf, sind aber selbst oft nicht bereit, der Armee zu dienen und bringen ihre Kinder rechtzeitig ins Ausland. Auch die 20- und 25-jährigen Söhne von Vitali Klitschko leben im Ausland, sein jüngerer Bruder Wladimir hatte sich vor Kriegsbeginn im Februar 2022 öffentlich zur Territorialverteidigung eingeschrieben, ist bis heute aber kein Soldat. Auch der Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels von 2022, Schriftsteller Serhij Zhadan, ist nur formell in der Armee und tourt mit seiner Band weiter durchs Land.
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