Das Budgetdefizit droht also noch mehr aus dem Ruder zu laufen, wurde diese Woche offenkundig. Rund zwei Milliarden Euro fehlen plötzlich zusätzlich, vor allem in den Bundesländern. Die Folge kann nur sein, dass die öffentliche Hand irgendwo noch etwas einsparen muss. Oder den Menschen mehr von ihrem Geld über diverse Abgabenerhöhungen abknöpft. Jetzt mit 15. November wird ja bereits die Gebühr für die E-Card für nächstes Jahr von 13,80 € auf 25 € hinaufgeschnalzt.
Und all das ist den Österreichern glasklar. Ihre natürliche Reaktion auch: Angstsparen. Gleich 11,7 % unseres verfügbaren Einkommens haben wir im Vorjahr auf die hohe Kante gelegt, 2023 waren es „nur“ rund 9 %, und auch das war schon über dem langjährigen Schnitt von 7,5 %. Umgerechnet 34 Milliarden Euro flossen so alleine letztes Jahr in die Sparstrümpfe. Die Beweggründe dafür sind an sich rational: Alle erwarten mit Recht, dass die Steuerlast eher nicht sinken wird, siehe die wieder eingeführte „kalte Progression“ bei der Lohnsteuer. Weiters spüren wir alle, dass der Staat gewisse Leistungen eher zurückfährt und man daher selber mehr finanzieren muss, Stichwort Wahlärzte. Und zu schlechter Letzt verschwindet wegen der hartnäckig hohen Inflation der reale Wert der Sparguthaben um Milliarden – also versuchen viele, möglichst noch mehr einzuzahlen, um dies auszugleichen.
Ein fataler Mix, der dazu führt, dass der Konsum und damit das Wirtschaftswachstum einfach nicht anspringt. So wird das Budgetloch zum Mühlstein, der uns weiter hinunterzieht.
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