Das gestohlene Werkzeug hat einen Neupreis von 20.000 Euro. Weil der Raub an einem Sonntag und auf einem öffentlichen Parkplatz passiert ist, muss die Versicherung nicht zahlen. Der Unternehmer aus dem Südburgenland wird wohl durch die Finger schauen. „Ich habe am falschen Platz gespart.“
Und wieder etwas Wichtiges gelernt, am Landesgericht Eisenstadt: Diesmal betrifft es Versicherungen und einen nicht zu erwartenden Schadenersatz. Aber dazu später.
Die Causa per se ist ein bisschen 08/15: Ein 26-jähriger Rumäne, fünffach einschlägig vorbestraft und im September 2021 nach viereinhalb Jahren aus der Haft entlassen, borgte sich vom Vater das Auto, um im Südburgenland auf Beutezug zu gehen. 14 Fakten sind dokumentiert, der Gesamtschaden soll sich auf 25.000 Euro belaufen
Warum er die Diebstähle und Einbrüche zwischen November 2024 und Mai 2025 in Baucontainern und Firmenfahrzeugen in Heiligenkreuz, Pinkafeld, Pinggau und anderen Orten begangen habe? Erst sagt der Mann: „Weil meine Mutter nach einer Herzoperation Geld brauchte.“ Dann gesteht er schließlich ein, er habe seine Privatschulden tilgen müssen. „Ich hatte große Angst.“ Die Beute verscherbelte der Rumäne daheim am Flohmarkt in Temesvar um 3500 Euro.
Der geständige U-Häftling, vertreten von Anwalt Florian Astl, fasst 24 Monate Gefängnis aus, davon acht unbedingt. Nach der Entlassung wird er seine Tochter, gestern zwei Wochen alt, das erste Mal sehen.
Und die Opfer?
Fatale Sparsamkeit
Doppeltes Pech hat ein Unternehmer, der seinen Firmenwagen beim Park & Ride in Pinkafeld abgestellt hatte. Eingeschlagene Scheibe, Wagen leer. Neuwert des Werkzeugs: 20.000 Euro. „Weil das an einem Sonntag passiert ist, ist die Versicherung ausgestiegen“, sagt er. Um bei der Prämie zu sparen, habe er nämlich die Diebstahl-Polizze für sein Fahrzeug lediglich „für während der Arbeitszeit oder geparkt am Firmengelände“ abgeschlossen. Vom Neuwert des Werkzeugs kann man, schon gar nicht ohne Rechnungen, auf den Zeitwert schließen. Der Mann wird mit 5000 Euro abgespeist, die er vermutlich nie bekommt. Es sei denn, der Täter, dessen Gehalt exekutiert werden wird, das er nicht bezieht, geht jemals wieder arbeiten.
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