Mit traurigen Augen sitzt sie da und erzählt ihre Geschichte: Es ist Anne Frank, die mithilfe der KI auf TikTok als Stimme der Vergangenheit erwacht, um an den Holocaust zu erinnern. Eigentlich ein guter Ansatz, um Jugendliche zu erreichen, die sonst nicht so viel mit Geschichte am Hut haben. Das Problem ist nur, dass der Anne-Frank-Avatar selbst nicht alle Fakten über sich kennt.
Das Wissen über das Horror-Regime der Nazis nimmt bei den Jungen immer mehr ab. Dabei wäre das Interesse bei vielen durchaus da – aber das stillen sie mittlerweile mehr bei TikTok als in der Schule. Holocaust-Videos „trenden“, leider auch jene, die die Gräueltaten relativieren, leugnen und ins Lächerliche ziehen. Da trifft man auf Holocaust-Memes, Challenges, bei denen man sich passend geschminkt als KZ-Opfer präsentiert, oder einen DJ, der vor einem Bild von Auschwitz das Lied „Gassed Up“ auflegt.
Denn natürlich nutzen auch Rechtsextreme diese Plattform, um ihrem abscheulichen Gedankengut den Schein der „Normalität“ zu verleihen. Was leider verfängt. In Auschwitz zeigten Schüler den Hitlergruß, während einer Gedenkveranstaltung anlässlich der Novemberpogrome wurde lautstark eine Hitler-Rede abgespielt, Antisemitismus wird wieder ganz offen gezeigt – das sind nur einige der Auswüchse dieser „Normalität“.
Erschreckend, wie leicht in unserer Social-Media-Welt auch die bösen Stimmen aus der Vergangenheit erwachen
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