
In zwei Wochen treffen sich die 20 wichtigsten Industrienationen der Welt in Südafrika. Bereits beim G20-Gipfel 2026 in Miami könnte der Teilnehmerkreis ein anderer sein. Polen ist drauf und dran, in den Zirkel der 20 größten Industrieländer aufzusteigen. Während Westeuropa wankt, legt Polens Wirtschaft heuer mit 3,4 Prozent ein rekordverdächtiges Plus hin. Österreichs Wachstum muss hingegen nach dem Komma gesucht werden. Mit der Lupe.
Doch was machen die Polen anders? Zunächst haben sie alles dafür getan, um als Industriestandort attraktiv zu sein: Rechtssicherheit, Steuervorteile und niedrige Lohnnebenkosten. EU-Recht wird zwar umgesetzt, aber nicht zu intensiv und ohne unnötige Belastungen. Österreich wie Deutschland verfolgen hier den Musterschüler-Ansatz: EU-Regelungen kommen schnell, mit mehr Bürokratie und Schärfe. Das kommt uns teuer zu stehen.
Ähnliches gilt für Flüchtlinge: Polen ist viermal so groß wie Österreich, hat aber nur ein Drittel so viele Asylsuchende aufgenommen. Zudem wurden kulturell näherstehende Flüchtlinge, etwa aus der Ukraine, bevorzugt. Diese erhielten umgehend Zugang zum Arbeitsmarkt und liegen dem Staat nicht auf der Tasche. Laut OECD weist Polen eine der weltweit höchsten Beschäftigungsquoten bei Flüchtlingen auf.
De facto überholen die Effizienz-Europameister gerade die ganze EU. Einst haben wir Westeuropäer Polen-Witze gerissen. Jetzt lachen sich die Polen ins Fäustchen.
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