Hauptauslöser für die Parkpickerl-Debatte in Mödling in Niederösterreich ist die angespannte Parkplatzsituation rund um das Krankenhaus. Die SPÖ schiebt Altbürgermeister Hans Stefan Hintner (ÖVP) die Schuld daran in die Schuhe. Dieser kontert aus der Polit-Pension.
Tagsüber einen freien Gratis-Parkplatz in Mödling zu ergattern, kommt einem Lotto-Sechser schon ziemlich nahe. Und die Chance, einen solchen auch noch in Spitalsnähe zu finden, ist – zumindest gefühlt – deutlich geringer als jene auf einen Hauptgewinn. Die rot-grüne Stadtregierung will diese Misere mit nahezu flächendeckender Grüner Zone und Parkpickerl für Anrainer in den Griff bekommen. Die Opposition sowie ÖVP-regierte Nachbargemeinden machen massiv dagegen mobil.
Das ruft SPÖ-Bezirksvorsitzenden David Loretto auf den Plan. „Schwere ÖVP-Fehlentscheidungen“ hätten die Verschärfung der Parkplatzsituation verursacht: „Die akute Lage ist entstanden, als noch ein ÖVP-Abgeordneter Bürgermeister in Mödling war“, poltert Loretto.
Parkraumbewirtschaftung ist kein unredlicher Überfall, sondern in vielen Städten längst Standard: Für Parkraum zahlt, wer ihn nutzt.

David Loretto, SPÖ-Bezirksvorsitzender
Bild: www.martinschoedl.com
Krankenhaus-Standort als Problem
Damit schiebt er Hans Stefan Hintner, der 2024 zurückgetreten ist, den schwarzen Peter zu. Vor allem der Spitalsumbau am Standort mitten im Wohngebiet statt eines Neubaus am Stadtrand habe von fehlendem Weitblick gezeugt, so Loretto: „Zusätzlich wurde auch noch die versprochene Tiefgarage beim Krankenhaus abgesagt. Jetzt hat Mödling den Schlamassel.“
Der Verzicht auf die Tiefgarage sei damals „zu unserem Missfallen“ erfolgt, betont ÖVP-Altbürgermeister Hintner im Gespräch mit der „Krone“ und kontert auf den Vorwurf mangelnder Weitsicht: Man habe sehr wohl Parkplätze für Spitalsbesucher geschaffen, diese würden aber nicht angenommen, weil jeder sein Auto gratis abstellen wolle.
Man kann doch keine Parkraumbewirtschaftung quer über die ganze Stadt machen. Die SPÖ wird Probleme mit ihrer eigenen Klientel kriegen.

Hans Stefan Hintner, ÖVP-Altbürgermeister
Bild: Reinhard Judt
Keine Parkplatz-Garantie
„Wo der Parkplatzdruck groß ist, braucht man einen Mix aus Gebührenpflicht und Alternativparkplätzen für Anrainer.“ Pläne für solche habe es durchaus gegeben, diese seien aber an Anrainerbeschwerden gescheitert. Parkgebühren im gesamten Stadtgebiet zu kassieren, sei hingegen keine taugliche Lösung, ist Hintner überzeugt: „Denn ein Parkpickerl ist für die Anrainer schließlich keine Garantie, dann auch einen freien Parkplatz zu finden.“
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