Thielemann rechnet ab

„Dann sollte man diesen Beruf nicht ausüben“

Salzburg
22.10.2025 11:00

Der deutsche Dirigent Christian Thielemann unterrichtet ab 2026 Orchesterdirigieren an der Universität Mozarteum. Die Erwartungen an seine künftigen Studierenden sind schon jetzt hoch.

„Die Ansprache bedeutet mir nichts. Die Studierenden sollen ja nicht Maestro zu mir sagen!“, gab sich Dirigent Christian Thielemann am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Solitär des Mozarteum ungewohnt locker. Weniger entspannt will es der Deutsche, der zum Professor an der Universität Mozarteum berufen wurde, künftig mit der Vermittlung seiner Lehrinhalte angehen. Ab dem Studienjahr 2026/27 wird er Orchesterdirigieren unterrichten.

Studenten sollen sich auch in Ferien fortbilden
Ein einfacher Job sei jener des Kapellmeisters nicht, stellte Thielemann gleich klar. „Das ist eine Berufung, die totale Hingabe verlangt“, so der 66-Jährige. So setze Thielemann voraus, dass sich seine Studierenden auch in der Freizeit im Sinne des Studiums fortbilden. „Mein Gott, man kann sich auch bei netten Sommerferien am See eine Operette reinladen sozusagen.“

Thielemann hat hohe Erwartungen an seine Studierenden
Thielemann hat hohe Erwartungen an seine Studierenden(Bild: Roman Zach-Kiesling)

Schon bei der Auswahl im Rahmen der Aufnahmeprüfung wolle man daher sehen, welche Grundvoraussetzungen bei den Bewerbern da sind. „Wenn das Feuer nicht in einem brennt, dann muss man den Beruf auch nicht unbedingt ausüben“, ist der Dirigent überzeugt.

Rund zehn Talenten wird man einen Studienplatz anbieten. Maximal, denn man wolle sich um jeden einzelnen individuell kümmern und dessen Karriere begleiten.

Da dies der überbordend volle Terminkalender des deutschen Maestros freilich nicht immer zulasse, bekommt Thielemann an seinem Lehrstuhl Unterstützung – von Jobst Schneiderat, seinem langjährigen musikalischen Assistenten, und Martin Fuchsberger, Dozent für Blasorchesterleitung am Mozarteum.

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Ich werde aber auch zwischendurch mal reinschneien. Es ist viel netter, wenn Sie mal überraschenderweise auftauchen.

Christian Thielemann

Unterrichtet werde abwechselnd in wochenweisen Blöcken. „Ich werde aber auch zwischendurch mal reinschneien. Es ist viel netter, wenn Sie mal überraschenderweise auftauchen“, verrät der Dirigent über seinen künftigen Lehr-Stil.

Neben Christian Thielemann übernehmen kommendes Jahr auch Geigerin Lisa Batiashvili und der Pianist Claudio Martínez Mehner Lehrtätigkeiten an der Universität Mozarteum.

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