Der deutsche Schauspieler und Ex-„Jedermann“ Lars Eidinger ist Stammgast bei der Viennale. Heuer stellte er den Film „Leibniz“ dort vor. Im Interview mit der „Krone“ schwärmt er von Österreich und berichtet von der Arbeit mit Superstar George Clooney.
Leicht verspätet hastet unser Ex-„Jedermann“ den Gang im Hotel Intercontinental in Wien heran. Der Lift sei mit ihm in jedem Stockwerk stehen geblieben, sonst hätte er es pünktlich geschafft, lächelt er von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet. Auf eine Schauspiellegende wie Lars Eidinger warten wir aber natürlich gern. Mit Blick auf den Wiener Stadtpark schwärmt der Charakterdarsteller von der Bundeshauptstadt: „Wien ist für mich eine sehr aufregende Stadt, ich habe sehr viele Freundinnen und Freunde hier. Wien ist eine zweite Heimat.“
Erst vor ein paar Monaten hat er hier den Film „Die Blutgräfin“ mit der österreichischen Regisseurin Ulrike Ottinger gedreht: „Da waren fantastische Leute dabei. Ich spiele den Therapeuten des Vampirs, hatte mit Thomas Schubert die meisten Szenen. Birgit Minichmayr und Isabelle Huppert, die die Hauptrollen spielen, kenne ich beide sehr gut. Ulrike Ottinger ist eine besondere Regisseurin, die aus der bildenden Kunst kommt. Ich habe das sehr genossen.“
Jetzt ist er aber in Wien, um beim Filmfestival Viennale seinen neuen Streifen „Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes“ (Kinostart: 19. Dezember) zu präsentieren. Er ist Stammgast des Festivals: „Ich habe hier das Gefühl, ich kann auf eine sehr unkomplizierte, direkte Art Leuten begegnen. Es ist eine besondere Atmosphäre, intim und familiär. Man geht ein Schnitzel zusammen essen oder frühstückt im Hotel Intercontinental, wo ja alle untergebracht sind. Das hat was von einem Kreuzfahrtschiff. Ich lege auch immer auf und das sind ganz besondere unvergessliche Partys.“
Er liebe Österreich sehr und versuche auch, einmal im Jahr nach Salzburg zu kommen: „Da lege ich immer im Rockhouse auf. Dann schlafe ich im Schloss Leopoldskron, schaue auf den Untersberg, was mich immer wahnsinnig ruhig macht, und laufe um den Fuschlsee. Als jemand, der in Berlin aufgewachsen ist, habe ich sowas nie gehabt.“ Nachsatz: „Ich denke oft, wie blöd muss man eigentlich sein, den ,Jedermann’ nicht bis an sein Lebensende zu spielen? Das war einfach eine sehr schöne Zeit in Salzburg.“ Sein Engagement bei den Festspielen habe er aber für seine Familie beendet, es sei die richtige Entscheidung gewesen.
Eidinger drehte kürzlich mit Superstar George Clooney für den Film „Jay Kelly“ (Netflix): „Ich durfte nicht mal das Drehbuch lesen, ich bekam nur meine Szene und musste am Ende des Drehtages die Blätter auch wieder abgeben, damit bloß nichts nach außen dringt. Das war super geheim alles.“ Clooney sei aber unprätentiös und nahbar gewesen. Als Eidinger sich am Set per Zoom zum Deutschen Filmpreis zuschalten musste, habe er eingewilligt, mit im Bild zu sein: „Das wurde dann auch live in den Saal übertragen“, lacht er. Bekommen habe er den Filmpreis allerdings nicht.
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