„Jay Kelly“ in Venedig

George Clooney legt gekränkte Männerseelen offen

Unterhaltung
29.08.2025 06:00

George Clooney war bereits am Dienstag mit seiner Frau Amal nach Venedig gereist, um dort seinen neuen Film „Jay Kelly“ zu präsentieren. Die Pressetour musste der Superstar beim Festival aber krankheitsbedingt ausfallen lassen – Nebenhöhlenentzündung. Im Film spielt er sich unterhaltsam und manchmal ein bisserl wehleidig selbst.

„Sogar Filmstars werden mal krank“, entschuldigte Regisseur Noah Baumbach den Hauptdarsteller seines mit Spannung erwarteten Films „Jay Kelly“. George Clooney hatte bereits am Vorabend Termine und Interviews abgesagt, auch bei der Pressekonferenz fehlte er, aufgrund einer schweren Nebenhöhlenentzündung, wie verlautbart wurde. Seine Schauspielkollegen Laura Dern, Billy Crudup und Adam Sandler versicherten, dass es ihm unglaublich leid tue. Zumindest am Abend gab der angeschlagene Star sich dann doch die Ehre und begeisterte die Fans am Red Carpet.

Clooney spielt im neuen Netflix-Streifen quasi sich selbst, nämlich einen alternden Filmstar, der in eine Lebenskrise schlittert: „Ich wollte unbedingt mit George drehen und hatte ihn von Anfang an im Kopf, ja“, bestätigt Baumbach. Aber die Tragikomödie handle dennoch von uns allen: „Jeder hat doch das Bild von sich selbst. Doch die Außenwelt sieht jemand ganz anderen – das klafft oft auseinander und mit dieser Lücke müssen wir unseren Frieden finden. Es ist ein Film über Identität, Selbstfindung und die Show, die wir alle vorführen.“

Adam Sandler versucht es mit einer ernsteren Rolle in „Jay Kelly“.
Adam Sandler versucht es mit einer ernsteren Rolle in „Jay Kelly“.(Bild: Peter Mountain/Netflix)

Sandler spielt den Manager der Hauptfigur Jay Kelly und will sich, obwohl der Streifen nicht ohne Humor ist, damit wohl in der ernsteren Ecke von Hollywood positionieren: „Mein Charakter lacht vielleicht nicht oft, aber das Publikum wird auch Momente finden, mit ihm zu lachen und auch Schmerz zu fühlen.“

Clooney und Sandler erscheinen zuerst als ein wenig kompatibles Duo, doch es funktioniert: In „Jay Kelly“ legen sie gekonnt gekränkte Männerseelen offen. Auf einer Tour de Force durch halb Europa – besonders gelungen ist eine Szene in einem Zug, in der der große Filmstar sich betont volksnah geben will – kommen Schauspielgröße und Manager beide drauf, dass Hollywood nicht alles ist. Das ist trotz einer Länge von über zwei Stunden meist unterhaltsam, emotional, aber an einigen Stellen auch ein wenig wehleidig. Die Ironie seiner Rolle ist Clooney aber jedenfalls bewusst, denn als Seitenhieb wird seine Figur im Film mehrfach gefragt: „Wie ist es eigentlich, immer nur sich selbst zu spielen?“ Nun, George weiß es jetzt ...

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