Aserbaidschan ehrt in diesem Jahr seinen berühmtesten Komponisten Uzeyir Hajibeyov – und auch in Wien feiert man mit: Im Theater Akzent steht ab 30. Oktober dreimal seine Operette „Samt & Seide“ auf dem Programm.
Es wird groß gefeiert dieser Tage in Aserbaidschan, 2600 Kilometer westlich von Österreich gelegen, zwischen Kaukasus und Kaspischem Meer. Anlass ist der140. Geburtstag von Uzeyir Hajibeyov, dem größten Komponisten des Landes.„Er war ein Pionier der Musikwelt mit der Vision, die Eleganz der westlichen Oper mit aserbaidschanischer Volksmusik zu vereinen“, erklärt Elgün Niftali vom aserbaidschanischen Kulturzentrum bei einer Führung durch die Hauptstadt Baku – dem Zentrum der Feierlichkeiten, das zuletzt 2012 mit der Austragung des Song Contests in den musikalischen Mittelpunkt Europas gerückt ist.
1908 wurde hier Hajibeyovs „Leyli und Majnun“, die erste Oper des muslimischen Ostens uraufgeführt – womit er erfolgreich zeigte, dass Oper im klassischen Sinn ab sofort keine reine Kunstform des Westens ist. Aufführungen zu Ehren des Komponisten finden u. a. in dem von Zaha Hadid designten, wunderschönen ikonischen Kulturzentrum statt – sowie in der großen Konzerthalle, dem Heydar Aliyev Palace, Ersatzspielstätte für das in Renovierung befindliche Opernhaus.
Startenor Yusif Eyvazov, Ex-Mann von Operndiva Anna Netrebko, und seit 2023 Direktor des Aserbaidschanischen Opern- und Balletttheaters, singt hier die Hauptrolle in „Koroghlu“, dem populärsten Opernwerk Hajibeyovs. „Nicht jeder kann das singen“, so Niftali, „da es dazu einer ganz speziellen Gesangstechnik bedarf“ – die der Aserbaidschaner Eyvazov eindrucksvoll – nebstbei auf einem echten Pferd sitzend – stemmt, wie wir uns bei einem kurzen Probenbesuch überzeugen konnten.
Eine Reise in dieses kulturell facettenreiche „Land des Feuers“ist in jedem Fall spannend – um in Uzeyir Hajibeyovs Musikwelten einzutauchen, braucht man im Herbst jedoch nur nach Wien ins Theater Akzent reisen: Hier feiert am 30. Oktober „Samt und Seide“ Premiere, die Neuinterpretation seiner Verwechslungskomödie „Arşın mal alan“ („Der Tuchhändler“) – die erste Operette, des muslimischen Ostens, die 1913 uraufgeführt wurde.
Einmal mehr erweist sich Hajibeyov dabei als Brückenbauer zwischen den musikalischen Welten, indem er darin romantische Elemente der europäischen Operette aufgreift. Die Liebesgeschichte rund um die Überwindung gesellschaftlicher Hindernisse gelangte rasch zum grenzüberschreitenden Erfolg und wurde in über 60 Ländern aufgeführt.
Geboren am 18. 9. 1885 in Agdschabedi, erhielt er seine musikalische Ausbildung in St. Petersburg und Moskau.
1920 gründete er in Baku das Staatliche Konservatorium, außerdem ein Volksinstrumente- sowie ein Sinfonieorchester. Er schrieb neben Opern, musikalische Komödien, Ouvertüren, Klavierstücke, Lieder etc.
Er gilt als Visionär, der Aserbaidschan auf die Weltbühne der Musik brachte.
In der Neuinszenierung wird aus dem Tuchhändler Äsgär der Geschäftsführer eines Textilunternehmens, der davon räumt, Fashiondesigner zu werden. Seine Familie will ihn verkuppeln- doch er verliebt sich ausgerechnet in die schöne Tochter des rivalisierenden Modehaus-Inhabers. Strauss, Lehár und Benatzky lassen grüßen!
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